Indonesien Australischem Surfer drohen Peitschenhiebe
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Wegen eines betrunkenen Angriffs auf einen Anwohner ist ein junger Australier in Indonesien angeklagt. In der konservativen Provinz drohen harte Strafen.
Ein 23-jähriger Australier ist in Indonesien wegen eines mutmaßlichen Gewaltausbruchs verhaftet worden. Ihm droht nun eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine öffentliche Auspeitschung, teilten die Behörden mit. Zuerst hatte "CNN" berichtet.
Der junge Mann stammt aus dem australischen Queensland und soll im betrunkenen Zustand einen Wachmann und einen örtlichen Fischer in der indonesischen Region Aceh angegriffen und verletzt haben.
Alkohol ist auf der Insel verboten
Bei einer Pressekonferenz wurde der Angeklagte vorgeführt und der Polizeichef der Insel Simeuluë erläuterte die Vorwürfe. Der Australier habe sich für einen Surfurlaub in einem Ressort auf Simeuluë aufgehalten.
Laut Zeugenaussagen habe er am 27. April sein Zimmer nackt verlassen und begonnen herumzubrüllen. Nachdem er erst mit einem Wachmann des Hotels aneinander geraten war, habe er danach einen Fischer von seinem Motorrad gestürzt. Dadurch habe sich der Mann eine schwere Fußverletzung zugezogen, die mit 50 Stichen genäht werden musste.
Simeuluë liegt vor der Westküste von Sumatra und gehört zur Provinz Aceh. Diese hat einen besonders autonomen Status und ist die einzige Provinz, in der offiziell die Scharia gilt. Diese wird von religiösen Polizeibeamten durchgesetzt. In der Provinz sind Homosexualität, Ehebruch, Alkohol und Glücksspiel verboten. Die Anklage des Australiers erfolge dementsprechend wegen des verbotenen Alkoholkonsums.
Wahl zwischen Scharia und Provinzrecht
Laut Polizeichef hat der Angeklagte die Wahl, ob die Scharia oder das Recht der Provinz angewendet werden soll. Wird er nach der Scharia für schuldig befunden, drohen ihm 40 Peitschenhiebe und bis zu 2,5 Jahre Gefängnis. Bei einer Verurteilung nach dem Recht der Provinz drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Die Familie des Angeklagten veröffentlichte am 30. April ein Statement, in dem er das indonesische Volk um Entschuldigung für das Missachten der Kultur und der Gesetze bat und betonte, sich für sein Verhalten zu schämen. Die australische Botschaft in Jakarta hat sich bislang nicht zu dem Fall geäußert.
- cnn.de: "Australian surfer faces possible flogging, jail after alleged naked, drunken rampage in Indonesia"