Mindestalter und Bußgelder Frankreich will Gebrauch von E-Rollern einschränken
In Frankreich sorgen die elektrischen Roller regelmäßig für Ärger. Nun kündigt die Regierung Konsequenzen an.
Die französische Regierung will die Regeln für den Gebrauch von E-Rollern verschärfen. Künftig dürfen Jugendliche erst ab 14 Jahren E-Roller benutzen, nicht mehr wie derzeit ab zwölf Jahren. Die Strafe für Fahrten zu zweit oder auf nicht frei gegebenen Wegen soll von 35 auf 135 Euro steigen. In der Hauptstadt hat der Gebrauch von E-Rollern in den vergangenen Jahren anarchische Züge angenommen.
Künftig sind auch doppelte Ständer vorgeschrieben, um das Umfallen geparkter E-Roller zu verhindern. Eine E-Roller-Aufsicht solle Daten zu Unfällen und zur Umweltbilanz der vor allem bei jungen Menschen beliebten Gefährte sammeln. Diese Vorschriften sollen in den kommenden Wochen per Dekret in Kraft treten, kündigte Verkehrsminister Clément Beaune am Mittwoch an.
Die E-Roller sorgten insbesondere in der Hauptstadt für Diskussionen. In Paris ist das Fahren und Abstellen der Scooter auf dem Gehweg verboten. Während das Fahren auf dem Gehweg in Deutschland laut dem Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz 15 Euro Bußgeld kostet, wird der Verstoß in Frankreich mit mindestens 135 Euro geahndet.
Pariser Abstimmung über Zukunft der E-Roller
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat ihrerseits zu einer Abstimmung über die Zukunft der leihbaren E-Roller aufgerufen. Am Sonntag können alle Pariser Wahlberechtigten daran teilnehmen.
Beaune kritisierte die Abstimmung als unzulänglich. "Es gibt nicht genügend Informationen, die Argumente dafür und dagegen wurden nicht deutlich gemacht", sagte er. "Anstelle dafür oder dagegen zu stimmen, hätte man auch die Option 'dafür, aber unter Beachtung der Regeln' anbieten sollen", sagte er.
Im Hintergrund steht die schwelende Konkurrenz der sozialistischen Bürgermeisterin und des Ministers, der Präsident Emmanuel Macron nahesteht. Es gilt als offenes Geheimnis, dass er Hidalgos Nachfolge anstrebt.
- Nachrichtenagentur AFP
- Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz