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Deutschland nach Moskau | Rätsel um IFA1054: Leeres Flugzeug bei Rückflug


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Von Frankfurt nach Moskau
Rätselhafter Flug IFA1054: Neue Details zur Rückkehr der Maschine


Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Startendes Flugzeug (Symbolbild): Ein Flug von Nürnberg nach Moskau gibt weiter Rätsel auf. (Quelle: IMAGO/Florian Gaertner/photothek.de)
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Ein Flug von Deutschland nach Moskau und zurück gibt Rätsel auf. Fest steht nun: Auf dem Rückflug war die Maschine leer.

Am Samstag startet ein Flugzeug am Frankfurter Flughafen, landet um 17.27 Uhr Ortszeit auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo, nur um diesen kurz darauf wieder zu verlassen und nach Deutschland zurückzufliegen. Um 19.14 Uhr kommt die Maschine in Nürnberg an. Das lässt sich an Daten der Flugtracking-Seite "Flightradar 24" zu dem Flug mit der Nummer IFA1054 ablesen.

Was steckt hinter diesem Flug? Vieles zu den Hintergründen ist weiterhin unklar. Doch Antworten auf Anfragen von t-online liefern nun neue Informationen – und widerlegen eine häufig geäußerte Vermutung zu dem Vorfall.

Diese Spekulation lautete, dass eine hochrangige Person wegen eines medizinischen Notfalls aus Moskau nach Deutschland ausgeflogen worden sei. Davon hat unter anderem der Investigativjournalist Christo Grozev vom Rechercheteam "Bellingcat" gesprochen, der sich in einem entsprechenden Twitter-Beitrag auf russische Telegram-Kanäle berief.

"Es waren keine Passagiere an Bord"

Allerdings war nach Angaben des Nürnberger Flughafens, wo die Maschine landete, auf dem Rückflug keine solche Person an Bord. "Bei dem Flug von Moskau nach Nürnberg handelte es sich um einen Leerflug", sagte ein Sprecher t-online. "Es waren also nur die Crew, aber keine Passagiere an Bord", heißt es weiter.

Der Betreiber des Flugs, die FAI Aviation Group, bestätigt das in ihrer Antwort auf eine t-online-Anfrage indirekt. Denn: Bei dem Flug habe es sich um eine Mission eines Sanitätsflugzeugs von Frankfurt nach Moskau-Wnukowo gehandelt – also beispielsweise um einen Transport von Notfallpatienten.

Ein solcher Flug sei von den im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine verhängten Sanktionen ausgenommen, so FAI weiter. Auch das Bundesverkehrsministerium sagt in einer Antwort auf eine t-online-Anfrage, dass es sich bei der Maschine um eine "Air-Ambulance" handle.

Wer wurde von Frankfurt nach Moskau transportiert?

Die neuen Informationen zeigen: Es geht mit Blick auf den Flug IFA1054 nicht darum, wer von Moskau nach Deutschland kam, sondern darum, wer von Frankfurt nach Moskau transportiert wurde.

Dazu will der Betreiber FAI allerdings keine weiteren Informationen geben: Entsprechende Daten dürften "in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen und den Patientenrechten im Allgemeinen" nicht weitergegeben werden, heißt es. Allerdings fügt der Sprecher noch hinzu, dass es sich um keine "der in den Medien genannten Personen" gehandelt habe. Das Auswärtige Amt ließ eine dazu gestellte Anfrage bislang unbeantwortet.

Nawalny wurde mit Bombardier Challenger 604 ausgeflogen

Fest steht: Bei der Maschine handelt es sich um eine Bombardier Challenger 604 mit der Kennung D-AFAA. Eine solche Maschine, ebenfalls von FAI betrieben, hatte bereits zuvor für Schlagzeilen gesorgt: Mit einer Bombardier Challenger 604, allerdings mit der Registrierung D-AFAD, wurde Kremlkritiker Alexej Nawalny am 22. August 2020 nach Deutschland geflogen, kurz nachdem er mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden war.

Die FAI Aviation Group sitzt Unternehmensangaben zufolge am Flughafen Nürnberg und ist als Charterairline im VIP- und Krankentransport tätig, arbeitet aber auch für Spezialmissionen der Vereinten Nationen. Die Flotte des Unternehmens besteht den Angaben zufolge aus insgesamt 26 Flugzeugen – Bombardier Global Express, Challenger 604 und 850, Learjets 60, Beechcraft Premier 1A und King Air 350.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an den Nürnberger Flughafen am 6. März 2023
  • Anfrage an FAI Aviation Group am 6. März 2023
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