Mehr als 96 Prozent weniger Tourismus in Russland eingebrochen
Geschlossener Luftraum und Einschränkungen bei Zahlungen – infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine zeigt sich: Der russische Tourismus ist eingebrochen.
Der Tourismus in Russland ist durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich eingebrochen. Im Jahr 2022 fiel der Tourismus auf unter vier Prozent des Niveaus vor der Pandemie, sagte der Verband der Reiseveranstalter Russlands (ATOR) der russischen Onlinezeitung "The Moscow Times".
Insgesamt seien laut ATOR nur 200.100 Touristen nach Russland gereist – vor Beginn der Pandemie im Jahr 2019 waren es 5,1 Millionen Menschen. Als Gründe führt ATOR dem Bericht zufolge den geschlossenen Luftraum zwischen Russland und der überwiegenden Mehrheit der europäischen Länder sowie die fehlende Möglichkeit, mit ausländischen Visa- und Mastercard-Kreditkarten zu zahlen. Das hängt mit den Wirtschaftssanktionen des Westens infolge des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine zusammen.
Deutsche Touristen größte Gruppe
Mit 25.400 Touristen bilden Deutsche noch die größte Gruppe, gefolgt von 22.600 türkischen und 14.600 iranischen Touristen im Jahr 2022, berichtet "The Moscow Times".
Zusätzlich blieben nun Gäste aus China aus, wo die strengen Corona-Maßnahmen erst vor kurzem aufgehoben wurden. Vor der Pandemie waren Chinesinnen und Chinesen die häufigsten Gäste in Russland und machten allein 30 Prozent der Reisenden aus. Im vergangenen Jahr reisten allerdings offiziell nur 842 Gäste aus China nach Russland.
Die Gesamtbesuche, die Tourismus, Arbeit, Studium und Geschäfte umfassen, beliefen sich 2022 auf 13,1 Millionen, was etwa 20 Millionen weniger sind als vor der Pandemie.
- themoscowtimes.com: "Tourism to Russia Plummets to 4% of Pre-Pandemic Levels Amid Ukraine War" (englisch)