11.000 Liter Wasser für ein Kilo Pistazien So umweltschädlich ist der Hype um die Dubai-Schokolade
Dubai-Schokolade und Co.: Der Pistazien-Hype geht immer weiter. Dabei ist die Süßigkeit alles andere als umweltfreundlich.
Der Hype um die Dubai-Schokolade hält weiter an – jetzt hat es die Schokolade mit der Pistazien-Füllung sogar in die Regale der Discounter geschafft. Weil viele die Schokolade zu Hause selber machen, ist die Hauptzutat Pistazienmus außerdem in vielen Supermärkten vergriffen.
Dabei hat der Hype eine klare Schattenseite: Die kleine, grüne Steinfrucht ist eine echte Umweltsünderin. Die Gründe dafür gehen weit darüber hinaus, dass Pistazien oft um die halbe Welt transportiert werden müssen, bis sie bei Edeka, Lidl und Co. im Regal landen.
Darum sind Pistazien keine Nüsse
Viele glauben, Pistazien seien Nüsse. Botanisch gesehen stimmt das allerdings nicht: Als Nuss gelten nur Früchte, die eine feste Schale um sich herum haben, die man knacken muss. Bei Pistazien öffnet sich die Schale allerdings von allein. Sie gelten daher als Steinfrüchte.
11.000 Liter Wasser für ein Kilo
Pistazien benötigen eine enorme Wassermenge. Zum Vergleich: Nach Zahlen der Internetseite "costanachrichten.com" braucht ein Kilogramm Tomaten 150 bis 300 Liter Wasser um zu wachsen, bei einem Kilogramm Pistazien sind es 11.000 Liter.
Das Ganze wird noch weiter dadurch verschlimmert, dass typische Anbauregionen wie Kalifornien oder Portugal ohnehin schon mit Wasserknappheiten zu kämpfen haben. Auf lange Sicht nimmt die Pistazie also auch der Bevölkerung vor Ort das Wasser weg.
Anbaufläche hat sich verfünfzigfacht
Zudem werden die Pistazien meist in Monokulturen angebaut. Nach Zahlen des spanischen Landwirtschaftsministeriums hat sich die Pistazienanbaufläche zwischen 2010 und 2021 in etwa verfünfzigfacht. Die Steinfrucht verdrängt damit nicht nur andere Lebensmittel, die Böden werden durch den Monoanbau auch geschädigt und wichtige Nährstoffe werden ihnen entzogen. Bauern müssen deswegen immer stärkere Dünger und stärkere Pestizide verwenden – beides zieht weitere Umweltschäden nach sich.
Wenn man nicht auf Pistazien verzichten will, aber auch kein ganz so schlechtes Gewissen haben möchte, kann es sich schon lohnen, auf das Bio-Siegel zu achten, um nachhaltigere Anbaumethoden zu unterstützen.
- utopia.de: "Pistazien-Hype: Die dunkle Seite der Dubai-Schokolade"
- costanachrichten.com: "Die Pistazien-Blase: Spaniens Bauern mit hohen Preisen in Spekulanten-Falle gelockt"