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Apokalypsen-Bunker: So schützen sich Paypal-Mitbegründer und Facebook-Bosse


Experte zweifelt an Bunker-Sicherheit
Milliardäre bereiten sich auf den Weltuntergang vor

Von t-online, ams

15.12.2024 - 14:09 UhrLesedauer: 3 Min.
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Eingang zu einem Weltuntergangs-Bunker in den USA: Manch ein Superreicher will sich vor jedem Szenario schützen können. (Quelle: Cover-Images/imago-images-bilder)
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Falls das Ende der Tage kommt, sind einige Milliardäre geschützt. Ob das wirklich was nützt, stellt ein Experte jedoch in Zweifel.

Atomexplosionen, soziale Unruhen oder unaufhaltsame Viren: Mit diesen Szenarien beschäftigen sich diverse Superreiche. Deswegen bauen sie nun alle Bunker. Das berichtete die "Wirtschaftswoche". Laut dem Blatt hat etwa der US-Professor und Autor Douglas Rushkoff an einem geheimen Treffen mit Tech-Milliardären teilgenommen, die sich auf ein apokalyptisches Szenario vorbereiten wollten, wie er in einem neuen Werk schreibt.

Für die Aufgabe habe er "ein exorbitant hohes Honorar" bekommen, hieß es weiter. Dazu kamen Flüge und eine dreistündige Limousinenfahrt in die Wüste. Er wurde eingeladen, um über "die Zukunft der Technologie" zu sprechen – mit fünf Tech-Milliardären, die namentlich jedoch nicht genannt werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung ging es um "das Ereignis" – das mögliche Ende der Gesellschaft.

Die fünf Milliardäre erkundigten sich bei Rushkoff nach der besten Vorbereitung auf ein solches Extrem-Ereignis. Sie stellten Fragen, was man machen soll, falls Kryptowährungen wertlos werden und wie sie dann ihre Mitarbeiter kontrollieren können. Ein wichtiges Thema war auch die Wahl eines geeigneten Standorts für einen Bunker – unter anderem Neuseeland oder Alaska standen zur Diskussion.

Dabei wären laut Rushkoff viele Superreiche selbst an einer möglichen Apokalypse schuld. Sie selbst tun nur wenig gegen den Klimawandel, soziale Konflikte und Ungleichheit. Im Gegenteil: Sie verschärfen sie noch.

Facebook-Boss kauft Luxusanwesen mit Bunker

Auch Mark Zuckerberg, Chef des Facebook-Konzerns Meta, bereitet sich offenbar auf die Apokalypse vor. Er plant ein Luxusanwesen mit Bunker auf der hawaiianischen Insel Kauai. Mit seiner Familie kaufte Zuckerberg schon 2014 ein 700 Hektar großes Strandgrundstück für 100 Millionen Dollar (rund 95 Millionen Euro) auf Kauai. Ein weiteres Grundstück erwarb er 2021 im Wert von 53 Millionen Dollar (50 Millionen Euro). Diesmal waren es 600 Hektar Land samt Strand und Rinderfarm. Entsprechend will Zuckerberg mit seiner Familie dort Vieh züchten.

Im Anwesen mit Bunker können zahlreiche Menschen sich vor dem Ende der Gesellschaft schützen: 30 Schlaf- und Badezimmer sind angedacht. Damit es auch ohne Hilfe von außen funktioniert, gebe es schließlich die Nutztiere. Zudem versorgt ein Wassertank mit Pumpensystem den Edelbunker. Zwei Villen dienen dabei als Hauptgebäude. Diese sollen dann auch mit einem Tunnel verbunden sein und zum Bunker führen. Doch auch in der Apokalypse soll der Spaß nicht zu kurz kommen: Ein Pool und ein Whirlpool befinden sich im Garten. In einer der Villen gebe es außerdem ein vollwertiges Fitnessstudio, eine Sauna, ein Kaltwasserbecken und einen Tennisplatz.

Sollte es unter Tage Probleme geben, habe Zuckerberg eine Alternative in petto: In einem nahegelegenen Waldgebiet sollen elf Baumhäuser ein Netz bilden. Sie sind durch Seilbrücken miteinander verbunden.

Zuckerbergs Pläne dienten nun als Vorbild für andere schwerreiche Menschen mit Hang zu Untergangsphantasien. Einem Bericht von CNN zufolge ist die weltweite Nachfrage nach luxuriösen Schutzräumen gestiegen. Auch andere Bunkerbauer zeigen sich kreativ: In London gebe es in einem Bunker ein Kino, anderswo sind Fluchttunnel auch als Bahnen für Go-Karts nutzbar und Operationssäle in Krankenhäusern verbaut.

Deutscher Trump-Freund baut Bunker in Neuseeland

Zu den Bunkerbauern gehört auch der in Deutschland geborene Peter Thiel. Der Paypal-Mitgründer und Trump-Vertraute kaufte 2015 ein 200 Hektar großes Grundstück im neuseeländischen Wanaka. Sein Bunker sollte für 30 Gäste und Angestellte Platz bieten. Doch der Traum platzte: Trotz jahrelanger Bemühungen bekam er von den lokalen Behörden keine Genehmigung. Das Gebäude würde zu große negative Auswirkungen auf die umliegende Landschaft haben, berichtete die "Wirtschaftswoche".

Auch LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffmann möchte die Apokalypse in Neuseeland erleben. Er kaufte sich ein Haus, deutete jedoch an, dass auch dieses einen Bunker haben werde. Ein Zufall dürfte die Beliebtheit von Bunkern auf Neuseeland nicht sein. Laut einer Studie der Anglia Ruskin University in Großbritannien ist es eines der wenigen Länder, in denen man die Apokalypse überleben könnte. Die Gründe: Die Insel sei dünn besiedelt, habe genug sauberes Wasser, große Landwirtschaftsflächen und eine unabhängige Energieversorgung. Auch die Auswirkungen des Klimawandels seien dort nur gering.

Microsoftgründer Bill Gates erliegt dem Charme von Neuseeland offenbar nicht. Er hat einen Bunker nahe seinem Anwesen in Medina, im US-Bundesstaat Washington. Noch weiter geht Wladimir Putin: Er hat nahezu in jedem Teil Russland einen Bunker bereitstehen.

Ob die Bunker helfen, ist jedoch fraglich. Untergangsexperte Douglas Rushkoff zweifelt, ob sie im Ernstfall richtig schützen. Die geschlossenen Ökosysteme unterirdischer Anlagen seien "absurd brüchig", so der Autor. Ein Beispiel: Im Untergrund gebaute Gärten können von Schimmel und Bakterien überwuchert werden. Dann gebe es keine Rettung.

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