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Protest gegen König Charles im australischen Parlament


Royaler Besuch in Down Under
Protest gegen König Charles im australischen Parlament

Von dpa
21.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Videos zeigen die Zwischenrufe nach Charles‘ Rede (Quelle: t-online)

Charles und Camilla haben in Australien einen vollen Terminkalender. Von Sydney reisen sie weiter in die Hauptstadt Canberra. Dort gibt es zunächst einen herzlichen Empfang - und dann einen Eklat.

Im australischen Parlament ist es am Ende der Rede von König Charles III. zu einem Eklat gekommen. Die indigene Senatorin Lidia Thorpe, die sich schon beim Klang der Nationalhymne des Vereinigten Königreichs - "God Save the King" - demonstrativ umgedreht und dem Haus den Rücken zugewandt hatte, machte ihrem Ärger über den Regenten deutlich Luft. "Sie sind nicht mein König, Sie sind nicht unser König!", rief die Politikerin laut in den Saal. Bevor sie von Sicherheitsleuten abgeführt wurde, forderte sie noch: "Geben Sie uns unser Land zurück, geben Sie uns zurück, was Sie unserem Volk gestohlen haben!".

Charles ist auch Staatsoberhaupt von Australien und besucht das Commonwealth-Land bereits zum 17. Mal - allerdings erstmals als König. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein britischer Monarch dem Land einen Besuch abstattet. Vor Charles war nur dessen Mutter Queen Elizabeth II. als amtierende Königin dort gewesen.

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“Sie sind nicht mein König, Sie sind nicht unser König.”
Eklat im australischen Parlament.
König Charles III., Staatsoberhaupt des Commonwealth-Landes, wurde bei seinem Besuch in der Hauptstadt Canberra zunächst feierlich empfangen.
Nach seiner Rede gab es jedoch heftige Proteste.
Die indigene Senatorin Lidia Thorpe rief:
“Geben Sie uns unser Land zurück. Geben Sie zurück, was Sie uns gestohlen haben. [...]
Dann wurde sie von Sicherheitskräften abgeführt.
Im Anschluss erklärte Thorpe:
“Ich bekam sicherlich ein bisschen Zustimmung von Aborigines im Raum, um zu zeigen, dass sie meinen Widerstand unterstützen, der der Widerstand meines Volkes seit über 200 Jahren ist. Wir werden den Widerstand gegen die Kolonie fortsetzen, bis wir einen Friedensvertrag haben, in dem wir dieses Land gemeinsam feiern können. Wir brauchen keinen König aus einem anderen Land, der uns vorschreibt, was wir hier zu tun haben.“
Vertreter der indigenen Australier fordern zudem immer wieder, Reparationen für Vertreibungen der Aborigines aus Zeiten der britischen Kolonie zu erhalten.
Für Charles ist es bereits der 17. Australien-Besuch, jedoch der erste als König. Zuvor war einmal dessen Mutter Queen Elizabeth II. als amtierende Königin dort gewesen.

Ein herzlicher Empfang - und Proteste gegen die Monarchie

Er und Königin Camilla trafen bereits am Freitag in Australien ein, das offizielle Programm begann aber erst am Sonntag mit einem Gottesdienst in Sydney - an dessen Rande es bereits kleinere Proteste gegen die Monarchie gab, die sich nun in der Hauptstadt Canberra fortsetzten. Abgesehen von grundsätzlichen Vorbehalten dagegen, dass der König weiterhin als Staatsoberhaupt einer parlamentarischen Demokratie am anderen Ende der Welt firmiert, fordern Vertreter der indigenen Australier Reparationen für Vertreibungen der Aborigines zu Zeiten als britische Kolonie.

Insgesamt standen für Charles und Camilla am Montag, dem zweiten offiziellen Tag ihrer Reise, 17 Termine an, wie der australische Sender ABC berichtete. So legte das Königspaar am Mittag (Ortszeit) einen Kranz am Australian War Memorial in Canberra nieder, mit dem das Land jener Soldaten gedenkt, die seit der Kolonialzeit bis heute in Konflikten auf der ganzen Welt gefallen sind. Danach folgte der Besuch im Parlament, wo beide von Premierminister Anthony Albanese empfangen wurden. "Seit Ihrem ersten Besuch im Jahr 1966 haben die Australier Sie in ihre Herzen geschlossen, so wie Sie uns in ihr Herz geschlossen haben", sagte Albanese.

Für Charles ist es die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Seine Behandlung hat er britischen Medien zufolge wegen des Besuchs unterbrochen. Am Mittwoch will das Paar zum Commonwealth-Gipfel in den pazifischen Inselstaat Samoa nordöstlich von Fidschi weiterreisen. Dem Staatenbund gehören vor allem frühere britische Kolonien an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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