Wasserschutzpolizei greift ein Aktivisten blockieren Kreuzfahrtschiffe in Kiel
Mit Kajaks versuchen Aktivisten in Kiel, zwei Kreuzfahrtschiffe am Auslaufen zu hindern. Die Polizei ist vor Ort.
Zehn Gegner des Kreuzfahrttourismus hindern nach eigenen Angaben in Kiel mit ihren Kajaks zwei Kreuzfahrtschiffe am Auslaufen. Dazu fahren sie vor dem Bug der Schiffe herum, wie ein Teilnehmer der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagnachmittag sagte. Die Polizei sei mit zwei Schiffen vor Ort und versuche, die Aktion zu beenden. Die Wasserschutzpolizei in Kiel bestätigte auf Anfrage, dass es einen Einsatz gibt. Details wurden zunächst nicht genannt.
Mit der Blockade will die Aktionsgruppe "Smash Cruiseshit" nach eigenen Angaben gegen die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf das Klima und gegen Arbeitsbedingungen an Bord protestieren. Außerdem solle auf "bestehende koloniale Ausbeutung" aufmerksam gemacht werden, hieß es in einer Mitteilung.
"Mein Schiff 7" und die "AIDAbella" betroffen
Betroffen sind von der Blockade den Angaben zufolge die "Mein Schiff 7" und die "AIDAbella" am Ostseekai. Zudem befänden sich vier Aktivisten auf dem Dach der Landstromanlage. Der Protest sei Teil europaweiter Aktionen, die über das European Cruise Activist Network (ECAN) organisiert worden seien.
In Kiel boome die Kreuzfahrt, hieß es. Von Jahr zu Jahr steige die Anzahl der Passagiere. Eine Aktivistin erklärte in der Mitteilung: "Wir haben es satt! Ständig sind diese schwimmenden Hotels und ihr Dreck hier mitten in der Stadt." Der Großteil der Schiffe werde mit hochgiftigem Schweröl betrieben. Bereits am 1. Juni hatte es im Kieler Hafen einen ähnlichen Protest gegen den Kreuzfahrttourismus gegeben.
- Nachrichtenagentur dpa