"Damit hätte ich nicht gerechnet" Mann steht nicht zur Wahl – und wird Bürgermeister
Kuriose Abstimmung: In Sachsen wurde ein Mann zum Bürgermeister gewählt, der gar nicht zur Wahl angetreten war. Das macht eine Sonderregelung in dem Bundesland möglich.
In einer kleinen Gemeinde in Sachsen ist es zu einer ungewöhnlichen Wahl gekommen: Die Einwohner von Königshain konnten vor wenigen Tagen einen neuen Bürgermeister wählen. Dabei trat nur ein Kandidat an, der parteilose Peter Himmstedt – doch der wurde nicht gewählt. Viele Wähler schrieben einfach den Namen ihres Wunschkandidaten auf den Stimmzettel. Das ermöglicht eine Regelung in Sachsen, wenn nur ein Kandidat zur Wahl steht.
Der 56-jährige, ebenfalls parteilose Maik Wobst gewann die Wahl, ohne offiziell angetreten zu sein. Das berichtet unter anderem "Bild". "Dass sich die Leute ins Wahllokal aufmachen und meinen Namen auf einen Zettel schreiben, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte Wobst der Zeitung.
Der Straßenwärter holte im ersten Wahlgang 50,4 Prozent der Stimmen. Damit gibt es auch keinen zweiten Anlauf. In Königshain leben 1.152 Menschen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent. Der unterlegene Kandidat nahm seine Niederlage sportlich und sagte: "Es ist kurios, dass sich jemand so aktiv zeigt, obwohl er sich gar nicht zur Wahl aufstellen ließ. Dennoch ist es ein Statement der Bevölkerung und ein starkes demokratisches Zeichen."