Im Pariser Louvre Als Frau verkleideter Mann wirft Kuchen auf Mona Lisa
Die Mona Lisa ist das wertvollste Gemälde der Welt. Schon häufiger wurde das Kunstwerk Opfer von Vandalismus. Nun versuchte erneut ein Besucher, das Bild zu beschädigen.
Ein als Frau verkleideter Mann hat am Sonntag versucht, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci im Pariser Kunstmuseum Louvre zu beschädigen. In dem Saal, der gewöhnlich gefüllt von Touristen ist, stand der Mann auf und warf mit einem Kuchen nach dem Bild. Die Touristen wurden Zeugen dessen, filmten und fotografierten die Situation.
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Der Täter wurde in die Psychiatrie eingewiesen, wie die Polizeipräfektur der französischen Hauptstadt am Montag mitteilte. Gegen ihn wurden Ermittlungen wegen "versuchter Beschädigung eines Kulturguts" eingeleitet. Er betrat den Raum als Frau verkleidet, mit einer Perücke, einem Frauenkleid sowie einem Rollstuhl. Direkt nach der Aktion streute er Rosenblätter auf den Boden vor dem Gemälde.
Aufruf zum Umweltschutz?
Geschadet hat der Mann dem Bild jedoch nicht. Weil es schon häufig zu Attentaten auf die Mona Lisa gekommen ist, wird sie von einer Glasvitrine geschützt. Nur das Glas wurde beschmiert, das Bild selbst blieb unberührt. Sicherheitspersonal und Polizei führten den Mann umgehend ab.
Der Besucher hatte zunächst eine Behinderung vorgetäuscht, um einen Rollstuhl zu bekommen und sich dem Kunstwerk zu nähern, erklärte eine Sprecherin des Louvre am Miontag der deutschen Presse-Agentur. Personen mit eingeschränkter Mobilität ermögliche das Museum auf diese Weise, das Hauptwerk des Louvre zu bewundern. Als der Mann sich dann in der Nähe des Kunstwerks befand, habe er ein zuvor versteckt gehaltenes Gebäckstück auf die Vitrine mit der Mona Lisa geworfen.
In einem Video auf Twitter ist zu sehen, wie ein weiß gekleideter Mann nach der Tat neben seinem Rollstuhl steht und vom Sicherheitspersonal des Museums weggebracht wird. Offenbar wollte er seine Aufsehen erregende Aktion als Aufruf zum Umweltschutz verstanden wissen. "Es gibt Menschen, die dabei sind, die Erde zu zerstören", sagte er in dem Video auf Französisch. "Alle Künstler, denkt an die Erde. Deswegen habe ich das gemacht. Denkt an den Planeten."
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Bereits mehrfach versuchten Menschen, das Gemälde von Leonardo da Vinci zu beschädigen. 2009 hat ein Russe das Kunstwerk mit einer Teetasse beworfen. Auch da zeigte die Glasvitrine ihren Nutzen auf, die Tasse ging an der Vitrine kaputt. Außerdem versuchten zwei Angreifer in den 1950er Jahren, die Mona Lisa zu attackieren. Sie warfen Säure sowie einen Stein auf das Gemälde und beschädigten es dadurch leicht.
Gemälde für zwei Jahre verschwunden
Die aufsehenerregendste Aktion ereignete sich aber im Jahr 1911. Damals hat der italienische Einwanderer Vincenzo Peruggia die Mona Lisa gestohlen. Die Räumlichkeiten im Louvre kannte er aufgrund seiner vorherigen Anstellung als Glaser. So gelang es ihm, sich durch den Angestellteneingang Zutritt zu verschaffen. Zwei Jahre lang behielt er das Bild in seiner Unterkunft in Frankreich.
Suchaktionen im In- und Ausland blieben erfolglos. Aufgefallen ist Peruggia dadurch, dass er versuchte, das Bild für circa 1,5 Millionen Euro zu verkaufen. Der Antiquitätenhändler Alfredo Geri ging zusammen mit seinem Freund Giovanni Poggi auf das Angebot ein – und überführte den Täter so, der umgehend an die Polizei weitergeleitet wurde. Zweieinhalb Jahre nach dem Diebstahl kehrte die Mona Lisa ins Louvre zurück.
Laut dem Guinness-Buch der Rekorde 1999 ist die Mona Lisa das teuerste Gemälde der Welt. 1962 wurde der Versicherungswert auf 100 Millionen Dollar geschätzt, was heute unter Berücksichtigung der Inflation circa 850 Millionen Dollar entspricht.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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