Ausschreitungen in Brüssel Festival als Aprilscherz: Tausende missachten Coronaregeln
Mitten in der Corona-Pandemie ein Festival mit acht Bühnen und einhundert DJs? Einen Aprilscherz haben in Brüssel Tausende zum Anlass genommen, um trotz Corona zusammenzukommen. Die Räumung endete in Gewalt.
In einem Brüsseler Park haben sich Polizisten heftige Auseinandersetzungen mit tausenden Menschen geliefert, die sich mitten in der Coronapandemie zu einem Festival trafen. Dabei war "La Boum" nur ein Aprilscherz, und fast allen Besuchern dürfte das auch klar gewesen sein. Trotzdem waren sie bei schönem Frühlingswetter offenbar aus Protest gegen die Coronamaßnahmen gekommen.
Als berittene Polizisten und weitere Polizeieinheiten eintrafen, wurden sie mit Hohngesängen und Wurfgeschossen aus der Menge empfangen. Die Polizei setzte über Stunden hinweg immer wieder Wasserwerfer und Tränengas ein und nahm mehrere Teilnehmer fest. Bei der Räumung gab es etliche Verletzte, darunter drei Polizisten, wie "Het Laatste Nieuws" am Abend berichtete.
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Die Staatsanwaltschaft hatte noch am Mittwoch darauf hingewiesen, dass die Feier aufgrund der Corona-Auflagen verboten ist. In sozialen Netzwerken war dazu aufgerufen worden – alles nur ein Aprilscherz, wie die Initiatoren dann erklärten. Nach Medienberichten kommen sie aus der Veranstaltungsbranche. Man habe die Menschen zum Lachen und zum Träumen gebracht.
In Belgien sind aktuell wegen der rasanten Verbreitung des Virus Treffen von mehr als vier Erwachsenen im Freien untersagt. Der "Scherz" war aber offenbar für viele junge Leute ein willkommener Vorwand.
Zu dem Event auf Facebook hatten fast 20.000 Nutzer angegeben, sie würden teilnehmen. Mehrere tausend Menschen versammelten sich tatsächlich im Bois de la Cambre mit Musikanlagen und Biervorräten. Auf Fotos und Videos sind Gruppen von tanzenden jungen Menschen zu sehen, die sich gegenseitig mit ihren Handys dabei aufnahmen.
Dann kam die Polizei zum Räumen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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