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Ägypten: Forscher enthüllen Geheimnis der "schreienden" Mumie


Fund aus Ägypten
Rätsel der "schreienden" Mumie – Neue Erkenntnisse

Von t-online, aj

Aktualisiert am 07.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Bild der Mumie von 2023 aus dem Ägyptischen Museum in Kairo.Vergrößern des BildesEin Bild der Mumie von 2023 aus dem Ägyptischen Museum in Kairo. (Quelle: Sahar Saleem/ frontiersin.org)

Eine "schreiende" Mumie, die seit ihrer Entdeckung Rätsel aufgibt, wurde genau untersucht. Überraschende Details kamen ans Licht.

Forscher haben neue Erkenntnisse über eine rund 3.500 Jahre alte "schreiende" Mumie aus Ägypten gewonnen. Erstmals analysierten sie das Innere der Mumie mithilfe von CT-Scans und stellten fest, dass alle Organe noch vorhanden sind. Dies ist überraschend, da bei der Einbalsamierung in der ägyptischen Epoche des Neuen Reichs (etwa 1550 – 1069 vor Christus) üblicherweise die Organe entnommen wurden.

Die Mumie, die wegen ihres schreienden Gesichtsausdrucks diesen Beinamen erhalten hat, wurde bei Ausgrabungen im Jahr 1935 und 1936 in einem hölzernen Sarg gefunden. Die Arme waren über dem Unterleib verschränkt – weitere Merkmale ihres unverwechselbaren Aussehens. Der Sarg befand sich in einer Nebenkammer der Grabanlage von Senmut, einem Architekten des alten Ägyptens, in der Nekropole Deir Elbahari nahe Luxor.

Überraschende Funde geben Einblick in damalige Praktiken

Die Forscher fanden heraus, dass die Mumifizierung mit altmodischen Methoden durchgeführt wurde – obwohl sie auf den Beginn des Neuen Reichs datiert wird. Die Haut der Frau war mit kostbarem Wacholder und Weihrauch eingesalbt worden, eine Praxis, die auf einen hohen Status hinweist. Trotz der ungewöhnlichen Einbalsamierung ist die Mumie nach Tausenden Jahren noch in einem bemerkenswert guten Zustand.

Die Untersuchung lieferte auch Hinweise auf das Leben der Frau. Sie war zu ihren Lebzeiten 1,54 Meter groß und zum Zeitpunkt ihres Todes etwa 48 Jahre alt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sie unter leichter Arthritis gelitten hat – dies zeigte sich an Knochensporen an den Wirbeln. Ihre lange Perücke wurde aus Fasern der Dattelpalme hergestellt und war mit Quarz-, Magnetit- und Albitkristallen behandelt worden. Die Kristalle sollten Forschern zufolge wohl ihre Locken versteifen und ihnen eine dunkle Farbe verleihen.

Mysteriöser "Schreiausdruck" bleibt ungelöst

Eine endgültige Todesursache konnte allerdings nicht bestimmt werden. Auch was den "schreienden" Gesichtsausdruck verursachte, bleibt weiterhin ein Rätsel. "Der schreiende Gesichtsausdruck der Mumie in dieser Studie könnte als Leichenkrampf interpretiert werden, was darauf hindeutet, dass die Frau schreiend vor Qualen oder Schmerzen starb", zitiert eine Erklärung des Co-Autors der Studie, Dr. Sahar Saleem, Professor für Radiologie an der Universität Kairo.

Leichenkrämpfe sind eine seltene Form der Muskelversteifung, die typischerweise mit gewaltsamen Toden verbunden ist. Da jedoch die Materialien für die Einbalsamierung sehr kostspielig waren, scheint es unwahrscheinlich, dass die Einbalsamierer den Mund der Frau einfach offen ließen.

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