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Griechenland-Wahl: Tsipras unterliegt, Konservative gewinnen


Tsipras unterliegt
Konservative erringen in Griechenland absolute Mehrheit

Von dpa, afp, jmt

Aktualisiert am 08.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Ministerpräsident Alexis Tsipras von Syriza: Seine Partei unterliegt offenbar bei den Wahlen in Griechenland deutlich.Vergrößern des Bildes
Ministerpräsident Alexis Tsipras von Syriza: Seine Partei unterliegt offenbar bei den Wahlen in Griechenland deutlich. (Quelle: Helen Paroglou/imago-images-bilder)

Die konservative Partei Nea Dimokratia hat nach einer ersten Hochrechnung die Parlamentswahl in Griechenland gewonnen. Die Partei des Regierungschefs erhielt demnach deutlich weniger Stimmen.

Bei der Parlamentswahl in Griechenland liegen die Konservativen von Kyriakos Mitsotakis laut Hochrechnungen deutlich vorn. Das Innenministerium meldete nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend, die bisherige Oppositionspartei Nea Dimokratia komme auf rund 39,8 Prozent der Stimmen. Die linksgerichtete Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras erreichte demnach nur rund 31,5 Prozent. Tsipras räumte am Abend seine Niederlage ein.

Stärkste Partei erhält 50 Sitze zusätzlich

Die Nea Dimokratia und ihr Chef Kyriakos Mitsotakis erhielten somit vermutlich die absolute Mehrheit im Parlament und wären nicht auf einen Koalitionspartner angewiesen. Dies sagten übereinstimmend Demoskopen im staatlichen Fernsehen und in mehreren privaten TV-Sendern. In Griechenland erhält die stärkste Partei 50 Sitze zusätzlich im 300-köpfigen Parlament. Dies soll die Regierungsbildung vereinfachen.

Beobachter führten die Niederlage des linken Regierungschefs Alexis Tsipras und seiner Partei Syriza auf die harten Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre zurück, die hauptsächlich die Mittelklasse getroffen haben. Ein großer Teil des Mittelstands hat demnach der Syriza den Rücken gekehrt und auf die Konservativen gesetzt. Auch viele Rentner wandten sich von der linken Partei ab, nachdem Tsipras mehrere Rentenkürzungen durchgeführt hatte. Zudem konnte die Nea Dimokratia bereits bei den Europawahlen im Mai stark bei jungen Wählern punkten.


Als drittstärkste Kraft kommt voraussichtlich die sozialdemokratische Partei Bewegung des Wandels mit rund 7 Prozent ins Parlament, ihr folgt die Kommunistische Partei mit rund 6 Prozent. Die Partei MeRA25 des ehemaligen griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis wird es wohl ebenfalls schaffen – sie hat laut Prognose gut 3 Prozent erreicht, die Prozenthürde, die in Griechenland für den Einzug ins Parlament gilt. Bangen müssen die rechtsextremistische Goldene Morgenröte und die rechtspopulistische Partei Griechische Lösung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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