Nach Shitstorm wegen Rolex-Uhr SPD-Politikerin Chebli deaktiviert Facebook-Account
Weil es einen Shitstorm gegen Sawsan Chebli gegeben hat, sieht sich
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (40, SPD) hat wegen der vielen Hass-Nachrichten gegen sie ihren Facebook-Account deaktiviert. Auslöser war ein vier Jahre altes Foto der Politikerin, auf dem sie eine Luxus-Uhr trägt. "Mein Facebook-Account hat sich zu einem Tummelplatz für Nazis und Extremisten aller Couleur entwickelt", sagte die SPD-Politikerin der "Bild"-Zeitung. "Hunderte, manchmal waren es sogar tausende Hassbotschaften unter einem Post. Und zwar unabhängig vom Inhalt. Egal, was ich gepostet habe, es wurde mit Hass und Hetze reagiert."
Solchen Leuten wolle sie keine Plattform mehr bieten, so Chebli. "Deshalb habe ich mich entschieden, vorerst meinen Facebook-Account zu deaktivieren. Ob und wann ich wieder online gehe, kann ich Stand heute nicht sagen." Facebook reagiere zu langsam bei Hass-Nachrichten, sie selbst könne das allein nicht steuern, zitierte sie die "Bild"-Zeitung.
Mit Hinweis auf ein vier Jahre altes Foto, auf dem sie eine Rolex trägt, kam es in den sozialen Netzwerken zu einem Shitstorm. Chebli wird die Verschwendung von Steuergeldern vorgeworfen. Ein Facebook-User postete eine Fotomontage, der zur Folge die Uhr 7.300 Euro kostet und schrieb dazu: "Alles was man zum Zustand der deutschen Sozialdemokratie 2018 wissen muss."
Chebli konterte: "Wer von Euch Hatern (Hassern) hat mit 12 Geschwistern in 2 Zimmern gewohnt, auf dem Boden geschlafen&gegessen, am Wochenende Holz gehackt, weil Kohle zu teuer war? Wer musste Monate für Holzbuntstifte warten? Mir sagt keiner, was Armut ist. #Rolex"
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Allerdings bekam die SPD-Politikerin auch viel Zuspruch, die Debatte war längst gekippt. Zahlreiche User beurteilen die Kritik als "typisch deutschen Neid" oder schreiben, dass bei einem Mann niemand nach der Uhr fragen würde. Auch die Motivation hinter dem Shitstorm von Rechtsaußen wurde infrage gestellt.
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Chebli war auf Facebook wie auch auf Twitter sehr aktiv und will ihre Äußerungen in diesen sozialen Netzwerken als privat verstanden wissen. Bei Twitter bleibt sie präsent.
Chebli, gebürtige Berlinerin, kommt aus einer palästinensischen Familie. Sie war von 2014 bis 2016 stellvertretende Pressesprecherin des Auswärtigen Amts und ist jetzt Berlins Bevollmächtigte beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.
- dpa