Kritik an Altkanzler SPD streicht Schröder aus Ehrengalerie
Wegen seiner Nähe zu Russland wächst der Druck auf Altkanzler Schröder. Nun hat auch seine Partei auf Anordnung der Vorsitzenden Konsequenzen gezogen.
Die SPD hat Altkanzler Gerhard Schröder stillschweigend aus einer Ehrengalerie auf der Webseite der Partei gestrichen. Schröder wurde dort bis zum Mittwoch dieser Woche neben Politikern wie Willy Brandt, Johannes Rau und Helmut Schmidt als einer von 34 "Großen Sozialdemokrat*innen" geführt. Mittlerweile werden nur noch 33 Politikerinnen und Politiker genannt.
Auf Anfrage des "Spiegel" nach den Hintergründen der Entscheidung hieß es, die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken hätten gemeinsam veranlasst, Schröder aus der Liste zu entfernen. Seine Nennung passe nicht in die aktuelle Situation. Aus dem SPD-Shop wurden auch Schrödertassen aus dem Regal genommen.
Druck auf Schröder wächst
Seit Tagen steht der frühere Bundeskanzler inner- und außerhalb der SPD schwer in der Kritik, weil er trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an seinen Führungsjobs in russischen Staatskonzernen festhält. Die SPD Hannover hat mittlerweile ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel des Ausschlusses eingeleitet. Auch in der Spitze der Bundespartei befürworten inzwischen manche Schröders Rauswurf.
Zudem strich ihm der Fußballbundesligist Borussia Dortmund die Ehrenmitgliedschaft, mehrere Unternehmen entzogen Schröder Medienberichten zufolge seine bisherigen Funktionen für die Firmen.
- Vorabmeldung des "Spiegel"
- Internetseite der SPD