Künftiger Agrarminister Özdemir fordert striktere Auflagen für Fleischindustrie
Er ist selbst seit seiner Jugend Vegetarier: Grünen-Politiker Cem Özdemir will sich als Landwirtschaftsminister für bessere Bedingungen in der Tierhaltung einsetzen. Ein missionarischer Eifer treibe ihn dabei nicht an.
Der designierte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will striktere Auflagen für die Fleischindustrie in Deutschland einführen. "Wer Fleisch essen will, kann das gerne tun. Wer Fleisch produziert, darf das auch tun, aber unter Berücksichtigung des Tierwohls, des Klimaschutzes und nicht zulasten unserer Umwelt", sagte Özdemir der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagsausgaben).
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Özdemir ergänzte, ihm gehe es um die Höfe und die Menschen, die täglich hochwertige Lebensmittel produzieren – "nicht um industrielle Massentierhaltung, die Tiere als Billigware verramscht". Unter Verweis auf den Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien stellte Özdemir eine verbindliche Haltungsformkennzeichnung für Fleisch in Aussicht.
"Wir werden auch dafür sorgen, dass die Investitionsförderung künftig auf gute Haltungsbedingungen in den Ställen ausgerichtet wird", sagte der Grünen-Politiker.
"Jeder soll nach seinem Geschmack glücklich werden"
Özdemir selbst ist dem Bericht zufolge seit seiner Jugend Vegetarier – ein Novum an der Spitze des Agrarministeriums. Er verspüre in dieser Hinsicht aber keinen missionarischen Eifer, sagte er. "Jede und jeder soll nach seinem Geschmack glücklich werden."
Der ehemalige Grünen-Chef war am Donnerstag vom Parteivorstand für das Ministeramt nominiert worden. Özdemir, der türkische Wurzeln hat, sagte dazu: "Erstmals wird ein Kind aus einer Gastarbeiterfamilie Minister im Bundeskabinett. Das erfüllt mich mit tiefer Demut und ich weiß um die besondere Verantwortung, die damit verbunden ist."
- Nachrichtenagentur AFP