"Sollen mal Jüngere ran" Norbert Walter-Borjans will als SPD-Chef aufhören
Norbert Walter-Borjans hört auf: Der SPD-Chef will beim Parteitag im Dezember nicht erneut antreten. Walter-Borjans führt die SPD seit 2019 gemeinsam mit Saskia Esken.
Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans will sein Amt abgeben. Er werde sich beim Parteitag am 11. Dezember nicht erneut um den Parteivorsitz bewerben, sagte Walter-Borjans der "Rheinischen Post" nach Angaben vom Freitag. Er hatte die SPD seit 2019 mit Saskia Esken in einer Doppelspitze geführt.
"Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen", sagte der 69-Jährige der Zeitung. "Mit dieser Mission bin ich so weit gekommen, dass ich sagen kann: Jetzt sollen mal Jüngere ran." Saskia Esken dankte Walter-Borjans auf Twitter mit den Worten: "Lieber Norbert, ich bin Dir unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit." Die SPD werde ihren Weg in den Koalitionsverhandlungen zu einem guten Erfolg führen.
"Gezeigt, dass wir erfolgreich sein können"
Über seine Nachfolge im Amt äußerte sich der scheidende SPD-Chef nicht. Er sprach sich aber dafür aus, die bisherige Arbeitsteilung von Parteivorsitz und Regierungsämtern beizubehalten. Dieses Modell habe sich bewährt, so Walter-Borjans.
Walter-Borjans hatte zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken die Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz 2019 gewonnen. Dabei hatte sich das Duo gegen Vizekanzler Olaf Scholz durchgesetzt, der mit der Abgeordneten Klara Geywitz angetreten war. Dessen ungeachtet wurde Scholz zum Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl gekürt und ist nun kurz davor, die Nachfolge von Angela Merkel anzutreten.
Er gehe mit dem "gutem Gefühl, zwei Jahre die SPD mitgeprägt zu haben", sagte Walter-Borjans. "Wir haben in dieser Zeit gezeigt, dass wir zusammenhalten und mit sozialdemokratischer Politik erfolgreich sein können."
- rp-online.de: Norbert Walter-Borjans tritt nicht mehr als SPD-Chef an
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters