Debatte um CDU-Vorsitz Julia Klöckner gegen Doppelspitze in Parteiführung
Bei der Frage, wer die CDU zukünftig führt, will die stellvertretende Vorsitzende Julia Klöckner nur eine Person an der Spitze sehen. Diese müsse aber nicht unbedingt auch der Bundestagsfraktion vorstehen.
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat sich in der Debatte über die künftige Parteiführung gegen eine Doppelspitze ausgesprochen. Eine klare Führung "geht am besten mit einer Person an der Spitze der Bundespartei", sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Sie halte es aber "nicht für zwingend nötig, dass Parteivorsitz und Oppositionsführung im Deutschen Bundestag in einer Hand sind".
Im Parlament müsse die Union erst in die Rolle einer starken Opposition finden, und die Bundespartei müsse sich auf ihre Erneuerung konzentrieren. Das sei "ziemlich viel und mit unterschiedlichen Schwerpunkten verbunden", sagte die scheidende Bundeslandwirtschaftsministerin. "Beide Funktionen in eine Hand, alles auf eine Schulter zu legen, muss nicht unbedingt klug sein in dieser Situation."
Für Frauenquote in der CDU
Auf die Frage, ob sie selbst wieder für das CDU-Präsidium kandidiere, sagte Klöckner: "Das schließe ich nicht aus." Zugleich sprach sie sich für eine Frauenquote in der CDU aus. "Wenn Frauen in unserem Land mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, dann ist es verwunderlich und nicht gut, wenn sie nur zu einem Bruchteil in der CDU zu finden sind", sagte Klöckner. "Natürlich sind Quoten Krücken und Brücken – die wir aber brauchen auf dem Weg hin zur Normalität."
Der Fraktion der Union aus CDU und CSU im Bundestag gehören nach der Wahl 46 Frauen an. Einen noch geringeren Frauenanteil hat im neuen Bundestag nur die AfD-Fraktion. Im CDU-Bundesvorstand stellen Frauen 13 der 27 gewählten Mitglieder.
- Nachrichtenagentur AFP