Direktkandidatur in Vorpommern Merkels Nachfolger unterstützte Friedrich Merz
Georg Günther soll den Wahlkreis der Kanzlerin in Mecklenburg-Vorpommern verteidigen. Doch unter Merkel hätte einiges anders laufen müssen, findet der 32-Jährige.
Georg Günther soll für die CDU Angela Merkels Bundestagswahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern verteidigen. Doch im Rennen um den Parteivorsitz unterstützte er Friedrich Merz, der in vielen Punkten konträr zur Merkel-Politik steht. Er habe Merz wegen dessen Haltung zur AfD, seiner Wirtschaftsexpertise und der "klaren Worte" unterstützt, sagte der 32-jährige Günther dem "Spiegel".
Günther betont, Merkels Politik nicht einfach kopieren zu wollen. In ihrer Kanzlerschaft hätte manches "definitiv anders aussehen" müssen, so Günther. In der Energiepolitik zum Beispiel sei der Atomausstieg überhastet gekommen. "Es gibt schon Unterschiede zwischen ihr und mir.“
Die Kanzlerin habe sich mit Günther demnach inzwischen mehrfach ausgetauscht. Günther erzählt, sie habe wenige Wochen vor seiner Nominierung ihre Hilfe angeboten und danach auch per SMS gratuliert.
Günther holte 106 von 117 Stimmen
Diplomfinanzwirt Günther ist auch Vorsitzender der Jungen Union in Mecklenburg-Vorpommern. Er tritt im Wahlkreis 15 Vorpommern-Rügen/Vorpommern-Greifswald I an. Bei der Abstimmung Ende Februar erhielt Günther als einziger Kandidat 106 von 117 Stimmen.
In diesem Wahlkreis hatte Merkel bei allen acht Wahlen seit 1990 das Direktmandat gewonnen. Die Bundeskanzlerin hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, nicht mehr anzutreten.
- "Spiegel"-Vorabmeldung
- Nachrichtenagentur dpa