Sexistischer Spruch Lindner machte fast den gleichen Witz schon einmal
Nach seiner sexistischen Bemerkung gegenüber Ex-Generalsekretärin Teuteberg sprach der FDP-Vorsitzende von einer missverständlichen Formulierung. Jetzt kommt heraus: Er hat den Witz schon mal ähnlich gemacht.
FDP-Chef Christian Lindner hat bereits vor drei Jahren einen Witz gemacht, der der sexistischen Bemerkung über seine Ex-Generalsekretärin Linda Teuteberg sehr ähnlich ist. Der Medienjournalist Lorenz Meyer teilte auf Twitter den Ausschnitt eines Videos von einem Wahlkampfauftritt von Christian Lindner in Rhein-Berg vom August 2017, der die umstrittene Szene gezeigt.
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Dabei ist zu sehen, wie der FDP-Vorsitzende bei der Rede vor seinem Heimatkreisverband sagt: "Ich bin heute wachgeworden mit Claudia Roth." Erst nach einer Kunstpause fügt er hinzu: "Entschuldigen Sie – ich habe gesagt: 'mit', nicht 'neben'. Die hatte nämlich heute Morgen ein Interview im Deutschlandfunk."
Meyer und weitere Kritiker auf Twitter warfen Lindner darauf hin vor, dass dieser Spruch der Bemerkung gegen Linda Teuteberg so ähnlich sei, dass die Formulierung nicht so spontan sein könnte, wie der FDP-Vorsitzende das anschließend behauptet hatte.
Wie skurril ein solcher Spruch wirkt, wenn er männliche Personen betreffen würde, zeigt dieser Tweet.
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Lindner wartete das Gelächter ab
Bei Teutebergs Verabschiedung hatte Lindner am Samstag in seiner Rede gesagt: "Ich denke gerne daran, Linda, dass wir in den vergangenen 15 Monaten ungefähr 300 Mal, ich hab' mal so grob überschlagen, ungefähr 300 Mal den Tag zusammen begonnen haben." Auf das Gelächter im Saal sagte er weiter: "Ich spreche über unser tägliches, morgendliches Telefonat zur politischen Lage. Nicht, was ihr jetzt denkt."
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Dafür musste der FDP-Chef viel Kritik einstecken, zumal er sich zunächst nicht entschuldigte, sondern in einem Statement auf Twitter betonte, dass er über das Lachen verwundert gewesen sei und lediglich missverständlich formuliert hätte. Bei RTL/ntv entschuldigte sich Lindner letztlich aber doch: "Mir tut das sehr leid."
Er betonte aber auch, dass die Bemerkung in freier Rede entstanden sei. Sie sei anschließend aufgegriffen und missverstanden worden. Sollten sich Teuteberg oder andere dadurch "beschwert fühlen", entschuldige er sich dafür.
- Tweet von Lorenz Meyer
- dpa
- Eigene Recherchen