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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfragen Söder, Laschet oder Merz als Kanzler? Das denken die Deutschen
Nächstes Jahr wird die Nachfolge von Angela Merkel als Bundeskanzlerin geklärt. Welcher Unionspolitiker könnte sie beerben? Laut t-online.de-Umfragen gibt es einen eindeutigen Favoriten.
Deutschland braucht im kommenden Jahr einen neuen Regierungschef – über Nachfolger von Angela Merkel wird bereits heftig spekuliert. Bei den Grünen sind Robert Habeck oder Annalena Baerbock eine Option, bei der SPD ist es Olaf Scholz. Doch wer macht das Rennen bei der Union, in der die Kanzlerkandidatur hart umkämpft ist? In zwei repräsentativen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de stand vor allem CSU-Chef Markus Söder im Fokus. Die Teilnehmer konnten einmal abstimmen, ob Söder im Vergleich zu Armin Laschet der besser geeignete Kanzlerkandidat wäre. In der zweiten Umfrage wurde der Vergleich zwischen Söder und Friedrich Merz gezogen. In beiden Fällen war das Ergebnis eindeutig.
Mit 67,3 Prozent antworteten mehr als zwei Drittel der Befragten, dass Söder der bessere Kanzlerkandidat für die Union wäre als Laschet (10,5 Prozent).
Auch im Vergleich mit Merz machte der bayerische Ministerpräsident die bessere Figur. Hier hielten ihn 59 Prozent für den geeigneteren Kandidaten als den ehemaligen Fraktionschef der CDU.
Blickt man auf die Wahlabsichten der Befragten bei der nächsten Bundestagswahl, fällt auf, dass Anhänger aller Parteien Söder im Vergleich zu Laschet als Kanzlerkandidaten geeigneter fanden. Bei Sympathisanten der CDU/CSU waren im Vergleich mit Laschet über 86 Prozent für den bayerischen Ministerpräsidenten. Immerhin 72,7 Prozent unter ihnen bevorzugten Söder auch im direkten Vergleich mit Merz.
Merz lag dagegen nur bei Anhängern von zwei Parteien vor Söder: Die Sympathisanten von FDP (47,1 Prozent) und der AfD (36 Prozent) hielten ihn für geeigneter.
Zudem ist auffällig, dass das Alter der Teilnehmer keine Rolle spielt bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur – sowohl im direkten Vergleich mit Laschet als auch mit Merz. Nicht nur bei den Befragten über 65 Jahren hatte Söder einen klaren Vorsprung gegenüber Laschet (76,4 Prozent), sondern auch bei den 18- bis 29-Jährigen kam der CSU-Politiker gut an (56,8 Prozent). Genauso sieht es auch im Vergleich mit Merz aus. Hier bevorzugten ihn die Generation über 65 Jahren mit 60 Prozent, die jüngeren Menschen zwischen 18 und 29 Jahren mit 59,8 Prozent.
Dasselbe Bild zeigt sich, wenn man auf die Verteilung in den Bundesländern blickt. Die Befragten aus jedem Bundesland der Republik, selbst aus Nordrhein-Westfalen, dem Heimatland von Laschet, sahen in Söder den geeigneteren Kanzlerkandidaten. 63,6 Prozent der Bürger aus NRW würden eher Söder als ihren eigenen Ministerpräsidenten (14,2 Prozent) wählen.
Auch in Baden-Württemberg und Hessen hat der Bayer demnach ein höheres Ansehen. Ähnlich sieht das Duell im Vergleich mit Merz aus, der ebenfalls in NRW geboren wurde. Merz erhält dort von 19,2 Prozent der befragten Personen den Zuspruch, Söder von 58,1 Prozent.
Im Dezember will die CDU ihren neuen Vorsitzenden wählen. Anschließend soll auch der Kanzlerkandidat für die Union gekürt werden. Offiziell um den Posten des CDU-Chefs beworben haben sich bislang Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen, dem allerdings nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.
Zur Methodik:
In die Umfrage flossen die Antworten von 6.286 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen (Stand: 24.Juli 2020, 12.23 Uhr) ein, die zwischen dem 20. und 24 Juli online befragt wurden: "Wen halten Sie für geeigneter als Kanzlerkandidat für die Union bei der Bundestagswahl 2021, Markus Söder oder Armin Laschet?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er davon abweichen. Im gleichen Zeitraum flossen die Antworten von 54.490 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen (Stand: 24.Juli 2020, 12.23 Uhr) ein, die gefragt wurden: "Wen halten Sie für geeigneter als Kanzlerkandidat für die Union bei der Bundestagswahl 2021, Markus Söder oder Friedrich Merz?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er davon abweichen.