20 Jahre nach Rot-Grün Schröder feiert Wiedersehensparty mit seinen Ministern
Der Altkanzler ruft und fast alle kommen: In Berlin feiern Schröder, Fischer und Co. eine große Wiedersehenssause. Nur ein ehemaliger Minister des rot-grünen Kabinetts wurde nicht eingeladen.
Gerhard Schröder (SPD) hat zum 20. Jubiläum der ersten rot-grünen Bundesregierung seine Minister zur Wiedersehenssause eingeladen. Am Montagabend speisten die damaligen Kabinettskollegen im Berliner Restaurant "Altes Zollhaus" am Kreuzberger Landwehrkanal bei Brandenburger Bauernente, Rotkohl und Thüringer Kartoffelkloß.
Auf die Frage, wer denn heute Koch und wer Kellner sei, meinte der damalige Verkehrs- und Bauminister Franz Müntefering sauerländisch knapp: "Jetzt Genießer". Schröder hatte einst gesagt: "In einer rot-grünen Konstellation muss klar sein: Der Größere ist Koch, der Kleinere ist Kellner." Inzwischen sind aber die Grünen in Umfragen die Größeren, die SPD wäre demnach heute nur noch Kellner.
Neuauflage des "Frauenfrühstücks"
Die frühere Agrarministerin Renate Künast (Grüne) meinte dazu: "Man sieht sich immer zweimal im Leben." Es sei das erste Wiedersehen dieser Art. Der frühere Grünen-Außenminister Joschka Fischer, der heute womöglich der Chefkoch wäre, kam etwas mürrisch daher.
Besonders euphorisch begrüßten sich Edelgard Bulmahn (SPD/Bildung), Künast und Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD/Entwicklung): "Hallo Heidi", meinte Künast. Die Frauen schlugen spontan vor, das "Frauenfrühstück" wiederaufleben zu lassen. Damals traf man sich immer mittwochs vor Kabinettssitzungen – auch um den Frust über die "Machos" im Kabinett loszuwerden, Schröder und Fischer waren dafür berüchtigt, die Damen schon mal abzukanzeln.
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Mit dabei waren nun bei diesem Polit-Klassentreffen: Kanzleramtschef Bodo Hombach, Familienministerin Renate Schmidt, Arbeitsminister Walter Riester, Finanzminister Hans Eichel (alle SPD) und Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Während Reinhard Klimmt (Nachfolger Münteferings als Verkehrsminister) das Saarland vertrat, fehlte ein anderer Saarländer: Oskar Lafontaine war nicht eingeladen. Er hatte 1999 mit Schröder gebrochen und auch als SPD-Chef hingeschmissen.
- Nachrichtenagentur dpa