Nach vielen Eintritten zuvor SPD verliert seit Groko-Votum 6.000 Genossen

Nach der Abstimmung zum Eintritt in die Groko hat die SPD 6.000 Mitglieder verloren. Unterm Strich gewann die SPD dieses Jahr trotzdem 15.000 Genossen hinzu.
Die SPD hat nach dem Votum über den erneuten Eintritt in die große Koalition rund 6.000 Mitglieder verloren. Die Partei hatte zum Stichtag 31. März insgesamt 457.700 Mitglieder, wie ein Sprecher sagte. Zum Stichtag am 6. Februar, um an dem Koalitionsvotum teilnehmen zu können, hatte die SPD noch 463.723 Mitglieder.
Immer noch mitgliederstärkste Partei
Rund 66 Prozent stimmten bei dem Mitgliedervotum für eine erneute Regierungsbildung mit der Union von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Gerade die Jusos und der linke Flügel hatten für ein Nein gekämpft, da sie einen weiteren Profilverlust fürchten.
Zudem hatte die SPD-Spitze um den damaligen Parteichef Martin Schulz nach dem Absturz auf 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl zunächst den Gang in die Opposition angekündigt. Dann scheiterten aber die Jamaikagespräche von Union, FDP und Grünen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte die SPD daher zu Koalitionsverhandlungen, um eine Neuwahl zu verhindern.
"NoGroko"-Verfechter ermunterten zum Eintritt
Einige Verfechter der "NoGroko"-Kampagne warben gezielt für einen Parteieintritt, um mit einem Nein die Koalition zu verhindern. Im Vergleich zu der Zeit des Votums über die große Koalition hat die SPD damit exakt 6.023 Mitglieder weniger. In der Partei hieß es dazu, man habe damit gerechnet, dass einige Mitglieder wieder austreten.
Dennoch sei die Mitgliederzahl seit Anfang des Jahres unter dem Strich um fast 15.000 Genossen gestiegen, betonte der Parteisprecher. Damit halte ein positiver Wachstumstrend an: schon 2017 sei die Zahl im Saldo um rund 10.000 SPD-Mitglieder gewachsen. Damit war sie zuletzt wieder vor der CDU mitgliederstärkste Partei Deutschlands.
- dpa