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Nach Mali-Anschlag: Veteranen fordern Kampfdrohnen für Auslandseinsätze


"Soldaten bekommen nicht den optimalen Schutz"
Veteranen fordern Kampfdrohnen für Auslandseinsätze

Von dpa
28.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Drohne der deutschen UN-Mission in Mali (Archivbild). Bislang werden die Fluggeräte nur zur Aufklärung eingesetzt.Vergrößern des Bildes
Eine Drohne der deutschen UN-Mission in Mali (Archivbild). Bislang werden die Fluggeräte nur zur Aufklärung eingesetzt. (Quelle: Joerg Boethling/imago-images-bilder)

Der Veteranenverband fordert nach dem Anschlag in Mali mehr Schutz für die Soldaten. Dort musste ein privater Helikopter gemietet werden. Abhilfe sollen Kampfdrohnen und Transporthubschrauber schaffen.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, hat nach dem Anschlag auf deutsche Soldaten in Mali einen mangelhaften Schutz der Bundeswehr beklagt. "Unsere Soldaten bekommen bei Auslandseinsätzen nicht den optimalen Schutz", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Bereits vor Wochen wurde mit Blick auf Mali ein Mangel an Transporthubschraubern bemängelt, um die Rettungskette zu schließen."

Nun habe sich gezeigt, dass neben einem Hubschrauber der Vereinten Nationen und einem französischen Hubschrauber auch ein ziviler Hubschrauber habe angefordert werden müssen, der dann aus Sicherheitsgründen 50 Kilometer vom Anschlagsort gelandet sei. "Und ein Transport von 50 Kilometern über Land bedeuten in einem Land wie Mali 50 Kilometer Risiko", sagte Drescher.

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"Schutzmaßnahmen ohne Einschränkung"

Er fügte hinzu: "Wenn die Bundestagsabgeordneten für einen Auslandseinsatz der Bundeswehr stimmen, dann müssen sie auch für die entsprechenden Schutzmaßnahmen stimmen – und zwar ohne Einschränkung. Das gilt nicht nur für Hubschrauber, sondern auch für bewaffnete Drohnen. Alles andere macht mich wütend. Denn es ist halbherzig."

Koalition ist uneinig bei Drohneneinsatz

Die Grünen hatten auf ihren Parteitag im Juni den Einsatz von Kampfdrohnen mit dünner Mehrheit befürwortet. Den Einsatz bewaffneter Drohnen für extralegale – also nicht juristisch abgesegnete – Tötungen lehnen die Grünen aber ab. "Gleichzeitig erkennen wir an, dass diese Systeme Soldaten in gewissen Situationen besser schützen können", hieß es verabschiedeten Text.

Deutschland besitzt derzeit keine bewaffneten Drohnen. In der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD liegt die Frage einer möglichen Beschaffung auf Eis. Die Union ist dafür. Die SPD hatte zuletzt - trotz jahrelanger Debatte - zusätzlichen Gesprächsbedarf angemeldet. Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock hat sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, Kriterien für einen möglichen Einsatz zu prüfen, sich also ähnlich positioniert wie nun der Parteitag.

Ein Attentäter hatte am Freitag in dem westafrikanischen Krisenland eine UN-Patrouille mit einer Autobombe angegriffen. Dabei wurden 13 Soldaten verletzt, zwölf Deutsche und ein Belgier. Die verletzten Bundeswehrsoldaten wurden am Wochenende zurückgeflogen, sie werden in Kliniken in Ulm und Koblenz behandelt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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