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Der Bundeswehr gehen die Piloten aus


Kampfhubschrauber "Tiger"
Der Bundeswehr gehen die Piloten aus

dpa, dru

Aktualisiert am 10.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Kampfhubschrauber vom Typ "Tiger" bei einer Übung in Munster (Niedersachsen).Vergrößern des Bildes
Kampfhubschrauber vom Typ "Tiger" bei einer Übung in Munster (Niedersachsen). (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa-bilder)

Nächste Hiobs-Botschaft von der Bundeswehr: Der Truppe fehlen Piloten für

Derzeit verfügten nur 18 Piloten über die Voraussetzungen für derartige Einsätze, schreibt das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf einen internen Bericht des Kommandos Heer. Das reiche gerade aus, um den Kampfhubschrauber ein Jahr lang beim Einsatz in Mali fliegen zu können. Der "Expertiseverlust" werde zunehmend zu einem "flugsicherheitsrelevanten Thema".

Die Belastung für die kleine Gruppe der 18 Piloten ist enorm. Sie wird für alle Übungs- und Schießvorhaben sowie Einsätze herangezogen, heißt es laut "Spiegel" in dem internen Bericht. Das Kommando Heer warnt: Dem würden die Piloten auf Dauer nicht mehr standhalten.

Zwei Jahre lang fast kein Pilotentraining möglich

Der Pilotenmangel ist demnach eine Spätfolge des Einsatzes in Afghanistan. 2012 habe die Bundeswehr vier der gerade neu angeschafften Tiger-Hubschrauber an den Hindukusch verlegen müssen, obwohl das Pilotentraining gerade erst angelaufen sei. 2013 und 2014 habe so gut wie keine Ausbildung stattgefunden, weil alle Fluglehrer in den Einsatz mussten.

Bis heute seien von den 123 Pilotenstellen für diesen Hubschrauber nur 62 besetzt. Lediglich 18 davon erfüllten die Vorgaben für Einsätze ("mission readiness").

Negative Schlagzeilen ohne Ende

Die Bundeswehr hatte in den vergangenen Monaten und Jahren wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt. Berichte über Erniedrigungen und Demütigungen an verschiedenen Stützpunkten kratzten am Image der Truppe. Rüstungsprojekte wie die Drohne Euro-Hawk oder der Transport-Airbus A400M scheiterten ganz oder verzögerten sich um Jahre. Zudem gilt die Ausrüstung in vielen Bereichen als dringend erneuerungsbedürftig.

Daneben sieht sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wachsender Kritik ausgesetzt. Sie sorgte für Unmut, weil sie nach den Enthüllungen über Rechtsextremismus und Misshandlungen in der Truppe von einem allgemeinen "Haltungsproblem" bei der Bundeswehr sprach. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann nannte sie jüngst "die schlechteste Verteidigungsministerin seit der deutschen Einheit".

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