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Bundeswehr: Druck auf von der Leyen steigt nach Diebstahl


Druck auf von der Leyen steigt
Unbekannte stehlen Sturmgewehre aus Panzer

Von dpa, df

Aktualisiert am 13.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Gestohlene Sturmgewehre - Druck auf Ministerin steigtVergrößern des Bildes
Bereits im Februar wurden zwei solcher G36-Gewehre auf einem Truppenübungsplatz gestohlen. (Quelle: Symbolbild/dpa)

Die Zahl der Bundeswehr-Skandale, mit denen sich Ursula von der Leyen herumschlagen muss, wird immer größer. Nun kommt ein Diebstahl von G36-Gewehren ans Licht.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Wolfgang Hellmich (SPD), warf dem Verteidigungsministerium schweres Versagen vor. "Wenn G36-Sturmgewehre aus einem Panzer entwendet werden, ist das ein schwerwiegender Vorfall, über den die Obleute des Verteidigungsausschusses informiert werden müssen." Das sei nicht geschehen, obwohl der Vorfall bereits drei Monate zurückliege, sagte Hellmich der "Welt".

Sturmgewehre aus Panzer gestohlen

Unbekannte hatten auf dem Truppenübungsplatz Munster in Niedersachsen einen "Fuchs"-Panzer aufgebrochen und zwei G36-Sturmgewehre, eine P8-Pistole, eine Signalpistole, zwei Funkgeräte, zwei Magazine ohne Munition und ein Doppelfernrohr gestohlen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Diebstahl und der Gruppe um den rechtsradikalen Franco A. gibt, sei bislang nicht bekannt, sagte der Sprecher des Ministeriums.

Von der Leyen verspiele Vertrauen, wenn Parlamentarier erst aus den Medien von solchen Vorgängen erführen, sagte das Mitglied des Verteidigungsausschusses, Lars Klingbeil, der Zeitung. "Das ist seit Monaten das gleiche Muster" sagte der Sozialdemokrat. Der Truppenübungsplatz Munster liegt in Klingbeils Wahlkreis.

Weiterer Rechtsextremist suspendiert

Am Freitag hatte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, mitgeteilt, dass ein weiterer Soldat wegen rechtsextremer Äußerungen vom Dienst suspendiert worden sei. Der unter Terrorverdacht stehende 28-jährige Franco A. hatte sich als Flüchtling aus Syrien registrieren lassen. Nach Ansicht der Ermittler plante er einen Anschlag.

Nach Informationen des "Spiegels" hat die Bundeswehr diese Woche festgestellt, dass sein inzwischen ebenfalls inhaftierter mutmaßlicher Komplize Maximilian T. im Sommer 2014 an einem Schießtraining der Bundeswehr teilgenommen hatte, bei dem eine Pistole verschwunden war. Der Diebstahl ist bislang nicht aufgeklärt.

Franco A. informierte sich über Bombenbau

Die Ermittler stießen im Fall Franco A. inzwischen auch auf eine Anleitung zum Bombenbau. Laut "Spiegel" fanden sie auf Datenträgern das in islamistischen Terrorkreisen verbreitete "Mujahideen Explosives Handbook".

In der Kaserne von Franco A. im elsässischen Illkirch hatte das Jägerbataillon 291 einen Gruppenraum mit militärhistorischen Erinnerungsstücken dekoriert, darunter undifferenziert auch solchen der Wehrmacht - weshalb von der Leyen nun sämtliche Kasernen nach Andenken an die Wehrmacht durchsuchen lässt.

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