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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einsatzort Persischer Golf Berlin schickt Franzosen die Fregatte "Augsburg"
Für den Einsatz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wird die Bundeswehr die Fregatte "Augsburg" in den Persischen Golf entsenden – und das schon in Kürze: Die "Augsburg" werde sich "sehr kurzfristig" auf die Mission vorbereiten, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit.
In den Gewässern zwischen dem Iran und Saudi-Arabien soll die "Augsburg" dann den französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" beschützen. Ihr zur Seite stehen ein belgisches, ein britisches und drei französische Schiff.
Für den Einsatz will das Bundesverteidigungsministerium die "Augsburg" aus der Seenothilfe der EU-Mission "Sophia" im Mittelmeer herauslösen.
"Flugzeugträger weitgehend wehrlos"
Die "Augsburg" habe rund 230 Mann Besatzung, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber t-online.de. Sie sei vor allem für die Abwehr von U-Booten ausgelegt. Als "Multifregatte" sei sie aber auch für den Schutz über Wasser geeignet.
"Flugzeugträger selbst sind weitegehend wehrlos", so der Sprecher. Deshalb würden sie normalerweise von sechs Fregatten beschützt: "Zwei schauen unter Wasser, zwei über Wasser und zwei beobachten den Himmel", so der Sprecher.
Für Mission zur Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge aus dem Mittelmeer sowie zur Bekämpfung von Schleusern werde die Marine "lückenlos eine weitere Einheit schicken", sagte der Sprecher.
"Wir werden die Seenothilfe nicht vernachlässigen", versicherte er. Neben der "Augsburg" ist derzeit der Einsatzgruppenversorger "Berlin" an "Sophia" beteiligt.
Die Bundesregierung hat Frankreich Unterstützung im Kampf gegen den IS zugesagt. Der Bundestag soll das entsprechende Mandat am Freitag beschließen. Deutschland entsendet zudem sechs Tornado-Aufklärungsflugzeuge, ein Tankflugzeug und die "Augsburg" - insgesamt sind 1200 Soldaten am Einsatz beteiligt.
CSU-Generalsekretär nennt das Kind beim Namen
Derweil hat CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer als erster führender Politiker der großen Koalition den geplanten Syrien-Einsatz der Bundeswehr als Kriegseinsatz eingestuft.
"Ich habe kein Problem damit zu sagen, wir sind mit der Allianz im Krieg gegen den Terror", sagte Scheuer vor Journalisten in Berlin. Andere Politiker scheuen das "K-Wort" weitgehend. Der Grund: Das Grundgesetz verbietet in Artikel 26, Absatz 1 die Teilnahme an Angriffskriegen.
So hatte gestern die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt erklärt: "Das ist kein Kriegseinsatz, sondern ein Signal der Solidarität mit Frankreich."
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) spricht lieber von einem "Unterstützungseinsatz für Frankreich" und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von einem "militärischen Einsatz".