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Deutschlands teuerster Panzer hat ein Bremsproblem


Neuer Bundeswehr-Ärger
Deutschlands teuerster Panzer hat ein Bremsproblem

t-online, tom

10.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Bedingt einsatzfähig: Deutschlands modernster Schützenpanzer "Puma".Vergrößern des Bildes
Bedingt einsatzfähig: Deutschlands modernster Schützenpanzer "Puma". (Quelle: dpa-bilder)

Neuer Ärger für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Offenbar hat Deutschlands teuerster Panzer, der "Puma", ein technisches Problem. Wie "Die Welt" berichtet, arbeiten die Bremsen des Schützenpanzers bei hoher Geschwindigkeit nicht zuverlässig. Jetzt muss der Nachfolger des "Marders" gedrosselt werden.

Gerade erst hat die Verteidigungsministerin ihr milliardenschweres Rüstungsprojekt Meads als wichtige Investition für die Zukunft verteidigt, da droht Ungemach an einer anderen Front. Tests des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit Sitz in Koblenz haben nach Informationen der "Welt" gezeigt, dass die ersten 20 "Puma"-Modelle bei Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h nicht mehr zuverlässig bremsen können.

Schuld an dem Mangel sei der sogenannte Retarder des Herstellers Voith Turbo aus Heidenheim - das Bremssystem war demnach zu leistungsschwach, um die Schützenpanzer sicher zu stoppen, wenn sie erst Mal Fahrt aufgenommen haben.

Panzer müssen nachgerüstet werden

Wenn die Technik ausfalle, würde sich der Bremsweg verdoppeln bis verdreifachen. Bei einem Totalausfall könnte der Panzer überhaupt nicht mehr gestoppt werden - es sei denn, durch ein Hindernis. Die Höchstgeschwindigkeit der Panzer werde daher nun auf 50 km/h statt der vorgesehenen 70 km/h begrenzt.

Einzige Lösung für das Dilemma: Die 20 Panzer müssen teuer nachgerüstet werden. Die Höhe der Kosten können bisher weder die Bundeswehr noch die Hersteller, die die Verantwortung für die Panne übernehmen, beziffern.

Hersteller müssen die Kosten tragen

"Wir liefern komplexe Produkte in sehr anspruchsvolle Anwendungen", rechtfertigte Markus Woehl, Sprecher von Voith, gegenüber der "Welt" den Mangel. Man habe demnach bereits sichergestellt, dass die neue Generation von Retardern bestens funktioniere. Die Umrüstung habe begonnen.

Dennoch sollen sich die Kosten des Panzers aufgrund weiterer Verzögerungen durch technische Mängel auch für die Bundeswehr mittlerweile verdoppelt haben, wie die Zeitung unter Bezugnahme auf von der Leyens Rüstungsbericht feststellt. Auch die Bewaffnung des "Pumas" mit Lenkflugkörpern stehe erst Anfang 2018 zur Verfügung.

Teuerster Schützenpanzer aller Zeiten

Der "Puma" soll für die Bundeswehr in einer Stückzahl von 350 Fahrzeugen beschafft werden und den deutlich kleineren "Marder" ersetzen. Er ist mit knapp 8,9 Millionen Euro pro Stück der teuerste Schützenpanzer aller Zeiten. Die ersten "Pumas" wurden bereits im Dezember 2010 geliefert.

Wegen ausufernder Kosten und jahrelanger Verzögerungen bei großen Rüstungsprojekten steht das Wehrressort seit Jahren in der Kritik. Ärger gab es außer mit dem "Puma" auch mit dem Kampfhubschrauber "Tiger" und dem Transportflugzeug A400M.

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