Ministerium hat reagiert Bundeswehr-Mitglieder machten Sport mit russischen Soldaten
Obwohl russische Soldaten im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpfen, dürfen sie an Militärsportveranstaltungen teilnehmen, auch mit Bundeswehr-Offizieren. Damit soll jetzt Schluss sein.
Deutsche Soldaten haben offenbar in der jüngeren Vergangenheit immer wieder an Militärsportveranstaltungen gemeinsam mit russischen Soldaten teilgenommen. Mittlerweile werde eine Teilnahme an solchen Wettbewerben aber abgesagt, berichtet die "Bild".
Noch im Februar traten Soldaten beider Länder bei der Militär-Bogenschuss-Weltmeisterschaft in Bangladesch an. Auf dem Abschlussfoto posierten acht russische Soldaten direkt neben sieben Angehörigen der Bundeswehr, darunter dem Chef der deutschen Delegation, Oberstleutnant Christian Lützkendorf.
"Solche Fotos sind nicht akzeptabel"
Das sorgte in Berlin für Unverständnis. "Das Ministerium hat bei Bekanntwerden der Fotos sofort reagiert und den Vorgang mit den Führungsverantwortlichen besprochen. Es wurde deutlich gemacht, dass solche Fotos nicht akzeptabel sind", erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der "Bild".
Allerdings war es nicht die einzige gemeinsame Teilnahme an einer solchen Veranstaltung. Bei der Generalversammlung des Internationalen Militärsportverbands (CISM) im Mai in Tansania und bei der CISM-Basketballmeisterschaft im Juni in Serbien ließen sich deutsche und russische Offizielle gemeinsam ablichten. Zwar traten russische und deutsche Soldaten dort nicht gegeneinander an, allerdings nahmen Offiziere beider Länder gemeinsam an "technischen Treffen" und "offiziellen Abendessen" teil, berichtet die "Bild".
Das soll es in Zukunft nicht mehr geben, wie das Verteidigungsministerium der "Bild" mitteilte: "Wir haben auf das dargestellte Ereignis reagiert: Seit dem Sommer wird geprüft, ob russische und belarussische Soldaten an den Veranstaltungen teilnehmen, und, falls ja, eine Teilnahme grundsätzlich abgesagt."
Im Gegensatz zu anderen Sportverbänden, wo russische und belarussische Athleten ausgeschlossen werden, hat der CISM keine solche Regelung getroffen. Dort dürfen die Soldaten auch nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine in Uniform teilnehmen. Das freut Wladimir Putin. Dieser sagte 2023: "Wir schätzen die prinzipielle und feste Haltung des Rates sehr, der seinem Motto 'Freundschaft durch Sport' stets treu bleibt."