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Armin Papperger: Rheinmetall-Chef wird schwer bewacht


Rheinmetall-Chef Papperger
So schwer bewacht wie der Bundeskanzler

Von t-online, wan

12.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger (Archivbild). Der Konzernchef soll Ziel von Anschlagsplänen gewesen sein.Vergrößern des Bildes
Bundeskanzler Olaf Scholz und Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger (Archivbild). Der Konzernchef soll Ziel von Anschlagsplänen gewesen sein. (Quelle: IMAGO/Fabian Bimmer/imago)
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Er soll Ziel von russischen Agenten gewesen sein: Rheinmetallchef Armin Papperger. Doch die Sicherheitsmaßnahmen für ihn sind besonders hoch.

Russische Agenten sollen einen Anschlag auf den Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall geplant haben, berichtet unter anderem der US-Nachrichtensender CNN. Der "Spiegel" schreibt, dass mögliche Täter bereits in die EU eingereist waren. Doch wer ist der schwer bewachte Armin Papperger, der das Ziel der Anschlagspläne gewesen sein soll?

Seine Karriere bei Rheinmetall begann 1990. Er hatte gerade sein Maschinenbau-Studium beendet und bekam eine Stelle im Qualitätsmanagement. Damit begann der Aufstieg des 1963 geborenen Papperger zu einem der mächtigsten Bosse in der deutschen Rüstungsindustrie. 1998 wurde er stellvertretender Leiter des Qualitätsmanagements, ab 2001 kam er in Bereichsvorstand und 2012 schließlich in den Konzernvorstand von Rheinmetall.

Seit dem 1. Januar 2013 ist er Vorstandsvorsitzer der Rheinmetall AG. Unter ihm wurde der Konzern neu organisiert, die Rüstungs- und Automotivsparte wurden zusammengeführt. Das Rüstungsgeschäft, so der Plan vor drei Jahren, sollte an Bedeutung gewinnen. Nach einem Bericht der Industrienachrichtenseite "produktion.de" wollte man den Anteil von 63 Prozent auf 70 Prozent bis 2025 erhöhen.

"Ich fühle mich sicher"

Als Vorstandschef eines der größten deutschen Rüstungskonzerne gilt Papperger ohnehin als Ziel von Terroristen und Spionen. Schließlich ist er auch noch Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV). Die Sicherheitsmaßnahmen sind entsprechend hoch. "Auf der höchsten Stufe, ähnlich wie bei Bundeskanzler Olaf Scholz", sagten Insider der "Financial Times" (FT). Papperger selbst hatte der Wirtschaftszeitung gesagt, die Bundesregierung betreibe einen großen Aufwand zu seiner Sicherheit.

Er selbst wollte die Anschlagspläne nicht bestätigen, sagte aber gegenüber der "FT": "Ich denke, CNN hat nicht nur in die Luft geschaut". Nach Angaben des "Spiegel" wird er Tag und Nacht von Personenschützern begleitet, vor der Konzernzentrale stehe ein Polizeifahrzeug, Uniformierte mit Maschinenpistolen sollen Wache halten. Papperger selbst sagte über die Anschlagsgefahr: "Ich fühle mich immer sicher. Ich bin ein glücklicher Mann."

Einst Großauftrag aus Moskau erhalten

Rheinmetall produzierte einen großen Teil an Waffen und Munition, die der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Bald will der Konzern in der Lage sein, 700.000 Schuss Munition jährlich bereitstellen zu können. Mit seiner Ankündigung, in der Ukraine selbst Panzer des Typs Lynx bauen zu wollen und seinen Bekenntnissen, an der Seite der Ukraine zu stehen, dürfte Papperger sich keine Freunde in Moskau gemacht haben.

Dabei hatte Rheinmetall zuvor gute Beziehungen in den Kreml. Der Konzern soll sogar bei den Vorbereitungen für den russischen Angriff auf die Ukraine eine Rolle gespielt haben (t-online berichtete). Demnach hatte Rheinmetall 2011 einen Großauftrag für ein russisches Trainingszentrum in Mulino, 350 Kilometer vom Moskau entfernt, erhalten. Nach der Annexion der Krim und den darauffolgenden Sanktionen musste Rheinmetall das Projekt aber an eine russische Firma übergeben. Angaben des US-amerikanischen Portals Import Genius weckten allerdings Zweifel daran, dass Rheinmetall sein Engagement in Mulino gänzlich beendet hat. Rheinmetall wies die Vorwürfe jedoch entschieden zurück.

Jetzt ist Rheinmetall einer der wichtigsten Partner der Ukraine. Schon bald, sagte Papperger der "Financial Times", will das Unternehmen in der Ukraine auch mit der Produktion von Munition für die Artillerie beginnen. Und im kommenden Jahr will Rheinmetall dann auch neue Produktionsstätten für Munition und Teile des F-35-Kampfjets in Deutschland bauen.

Rheinmetall wurde 2023 in den Dax aufgenommen. Unter Papperger macht der Konzern nach eigenen Angaben 7,2 Milliarden Euro Umsatz und hat mehr als 30.000 Mitarbeiter an 167 Standorten weltweit.

Verwendete Quellen
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