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Bundeswehr erhält 123 neue Radpanzer – Milliardenauftrag für Rheinmetall


Milliardenauftrag erteilt
Bundeswehr bestellt neuen Radpanzer bei Rheinmetall

Von dpa, reuters, sic

21.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0301593194Vergrößern des Bildes
Ein "Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug" (GTK) vom Typ Boxer der Bundeswehr (Archivbild): Der neue Radpanzer der deutschen Streitkräfte basiert auf diesem Fahrzeug. (Quelle: IMAGO/Sven Eckelkamp/imago)

Die Bundeswehr will ihre "Mittleren Kräfte" besser ausstatten. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat dazu einen milliardenschweren Auftrag an Land gezogen.

Der Bund kauft vom Rüstungskonzern Rheinmetall 123 Radpanzer. Das Vertragsvolumen betrage inklusive Serviceleistungen rund 2,7 Milliarden Euro, teilten das Düsseldorfer Unternehmen und das Bundeswehr-Beschaffungsamt am Donnerstag mit. Die Auslieferung soll 2025 beginnen und bis 2030 dauern. Der "Schwere Waffenträger Infanterie", wie der Fahrzeugtyp genannt wird, soll den Minipanzer Wiesel ersetzen, der in Infanterieverbänden zur Feuerunterstützung eingesetzt wird.

Hergestellt werden die Radpanzer überwiegend von einer Rheinmetall-Tochter in Australien, wo der deutsche Rüstungskonzern gut 900 Beschäftigte hat. Das Geld kommt aus dem insgesamt 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen der Bundeswehr, das nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 auf den Weg gebracht worden war.

Radpanzer soll "Mittlere Kräfte" unterstützen

"Um dem Heer schnellstmöglich die benötigten Gefechtsfahrzeuge zur Verfügung stellen zu können, binden wir nicht nur unsere deutschen, sondern auch die australischen Standorte in unserem Rheinmetall-Netzwerk ein", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. In Australien ist Rheinmetall der größte Lieferant von Militärfahrzeugen für die dortigen Streitkräfte.

Laut Angaben der Bundeswehr sollen die 2021 neu geschaffenen sogenannten Mittleren Kräfte den Radpanzer erhalten. Dabei handelt es sich um "hochmobile Verbände", die "schnell und ohne lange Vorbereitungszeit im gesamten europäischen Operationsraum der Nato verlegbar sein" sollen. Dabei sollen sie "viel Personal und feuerstarke Waffen" zum Einsatz bringen – auch über größere Distanzen.

Radpanzer auf vier Achsen

Der "Schwere Waffenträger Infanterie" basiert laut Rheinmetall auf dem Gestell des Radpanzers Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) mit vier Achsen. Die australischen Streitkräfte haben das Gerät bereits im Einsatz. Das Gefechtsfahrzeug ist mit einem Zwei-Mann-Turm ausgestattet, der über eine Maschinenkanone und ein Maschinengewehr verfügt. Zur Abwehr von Panzern wird der Radpanzer mit einem leichten Lenkflugkörpersystem gebaut.

Der russische Überfall auf die Ukraine hat für westliche Rüstungskonzerne wie Rheinmetall eine wirtschaftliche Wende gebracht. Die Branche wird für die Stärkung der Bundeswehr und der Truppen der Nato-Staaten nun stärker gebraucht.

Verwendete Quellen
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