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Verteidigungsministerium bestätigt Echtheit des Bundeswehr-Leaks


Internes Gespräch über Taurus
Bundeswehr-Leak: Ministerium bestätigt Echtheit

Von t-online
Aktualisiert am 02.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0260093043Vergrößern des Bildes
Ingo Gerhartz: Der Mitschnitt eines internen Gesprächs des Inspekteurs der deutschen Luftwaffe erregt Aufsehen. (Quelle: Rene Traut/imago-images-bilder)

Hat Russland ein internes Gespräch der Luftwaffe mitgeschnitten und veröffentlicht? Das Verteidigungsministerium soll die Echtheit des Leaks bestätigt haben.

Der aus Russland veröffentlichte Mitschnitt eines internen Gesprächs der Luftwaffe soll echt sein. Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor. "Es ist nach unserer Einschätzung ein Gespräch im Bereich der Luftwaffe abgehört worden. Ob in der aufgezeichneten oder verschriftlichten Variante, die in den sozialen Medien kursieren, Veränderungen vorgenommen wurden, können wir derzeit nicht gesichert sagen", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums dem ARD-Hauptstadtstudio. Auch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und der "Bild"-Zeitung ist das Gespräch authentisch.

Video | Bundeswehr-Leak: So reagiert Kanzler Scholz
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Quelle: reuters

Die Chefin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, hatte am Freitag einen Audiomitschnitt eines rund 30-minütigen, möglicherweise abgehörten Gesprächs veröffentlicht. Darin sind ranghohe Offiziere der Luftwaffe zu hören, wie sie über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher Taurus-Marschflugkörper durch die Ukraine diskutieren. Die Offiziere schalteten sich demnach über die Plattform Webex zusammen.

MAD eingeschaltet

Das deutsche Verteidigungsministerium hatte am Freitag mitgeteilt, dass sich der Militärgeheimdienst mit dem Vorfall befasse. "Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet", teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitagabend mit. "Zum Inhalt der offenbar abgehörten Kommunikation können wir nichts sagen."

An dem Gespräch nahm unter anderen Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz teil. Es soll der Vorbereitung auf eine Unterrichtung für Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gedient haben. In dem in der Audiodatei dokumentierten Austausch geht es unter anderem um die Frage, ob Taurus-Marschflugkörper technisch in der Lage wären, die von Russland gebaute Brücke zur völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zu zerstören.

Ein weiterer Punkt ist, ob die Ukraine den Beschuss ohne Bundeswehrbeteiligung bewerkstelligen könnte. Allerdings ist in dem Mitschnitt ebenfalls zu hören, dass es auf politischer Ebene kein grünes Licht für die Lieferung der von Kiew geforderten Marschflugkörper gebe.

Briten verärgert über Scholz

Brisant ist, dass die Rede davon ist, dass die Briten im Zusammenhang mit dem Einsatz ihrer an die Ukraine gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörper "ein paar Leute vor Ort" hätten. Gerade erst hatte es in Großbritannien Verärgerung über eine Äußerung von Kanzler Olaf Scholz gegeben, die ihm von einigen als Indiskretion ausgelegt wurde.

"Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden", hatte der SPD-Politiker gesagt. Was er genau damit meinte, ließ er offen. Der Satz wurde aber von manchen als Hinweis verstanden, Franzosen und Briten würden die Steuerung ihrer an die Ukraine gelieferten Marschflugkörper Storm Shadow und Scalp mit eigenen Kräften unterstützen. Ein Sprecher des britischen Premierministers Rishi Sunak dementierte das umgehend: "Der Einsatz des Langstreckenraketensystems Storm Shadow durch die Ukraine und der Prozess der Zielauswahl sind Sache der ukrainischen Streitkräfte."

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