Ausgemustert Diesen Hubschrauber schickt Deutschland der Ukraine
Die Ukraine bekommt sechs Hubschrauber aus Deutschland. Diese sind aber schon etwas betagt.
Deutschland will der Ukraine einige seiner Bundeswehrhubschrauber zur Verfügung stellen. Sechs Exemplare des Modell Sea King MK41 sollen Kiew geliefert werden. Dabei handelt es sich nach Angaben der Bundeswehr um einen Mehrzweckhubschrauber, die vorwiegend für Rettungsmissionen eingesetzt wurde. Er hat eine Reichweite von 1.500 Kilometer und ist mit zwei Radarantennen ausgestattet, die bei der Suche nach Vermissten, Gerät oder Ausrüstung helfen. Eine Besonderheit: der Hubschrauber kann auch in ruhiger See oder auf Gewässern landen, dank seiner Rumpfform und besonderer Ausleger. Er wird daher auch von privaten Rettungsorganisationen verwendet.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte die Zusage für die Lieferung am Dienstagabend bekanntgegeben. "Für den Schutz der ukrainischen Bevölkerung und Infrastruktur bleibe Luftverteidigung die Priorität Nummer eins", sagte er. Zuvor hatten sich die Unterstützer der Ukraine im sogenannten Ramstein-Format zu Beratungen zusammengeschaltet.
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Auch Ausstattung für Kampfeinsätze möglich
Neben Rettungsaufgaben erledigt der Sea King bei der Bundeswehr auch Transportaufträge, sowohl was Material als auch was Personal betrifft. In Kampfeinsätzen wird er mit schweren Maschinengewehren ausgestattet, außerdem kann er Täuschkörper abwerfen und so angreifende Raketen ablenken. In der Ukraine soll er nach Angaben von Pistorius bei Aufklärungsmissionen im Schwarzen Meer bis hin zu Truppentransporten eingesetzt werden.
Ganz neu ist das Fluggerät nicht mehr: Es basiert auf einer britischen Version, die wiederum von den amerikanischen Sikorsky SH-3-Modellen (Baujahr 1959) weiterentwickelt wurde. Die Bundeswehr bestellte ihre ersten Hubschrauber schon 1969. Das 9,3-Tonnen-schwere Modell wird aber ausgemustert und von NH90-Hubschraubern bei der Bundeswehr abgelöst.
Die Fluggeräte, die der Ukraine geliefert werden, kommen aus den Restbeständen. Mit diesen sollen auch Ersatzteile zur Verfügung gestellt werden. In der Vergangenheit hatte es mehrere Probleme mit den Hubschraubern gegeben. So berichtete die Süddeutsche Zeitung 2014, dass von 21 Sea Kings nur drei flugbereit waren. Die Zahl der Wartungsstunden pro Flugstunde sei von 50 bis 60 auf 120 gestiegen. Sechs Hubschrauber benutze man als Ersatzteillager.
Bis die ersten Sea Kings MK 41 in der Ukraine abheben, dürfte es aber noch etwas dauern: Zunächst müssen ukrainische Piloten auf den Maschinen ausgebildet werden. Die Lieferung der Hubschrauber soll aber noch in diesem Jahr erfolgen.
- bundeswehr.de: "Mehrzweckhubschrauber Sea King Mk41"
- rth.info: SAR-Dienst über See: Seit Anfang Juli übernimmt die "Sea Lion" sukzessive Aufgaben der "Sea King"
- sueddeutsche.de: "Von 43 Hubschraubern fliegen nur vier"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa