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Air Defender 2023: Bundeskanzler Scholz steigt ins Kampfjet-Cockpit


Scholz besucht "Air Defender 2023"
Ein Kanzler im Kampfjet-Cockpit

Von afp
16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Cockpit eines Eurofighters: Der Sozialdemokrat besuchte am Freitag das "Air Defender 2023"-Manöver.Vergrößern des Bildes
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Cockpit eines Eurofighters: Der Sozialdemokrat besuchte am Freitag das "Air Defender 2023"-Manöver. (Quelle: Kay Nietfeld)
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Der Bundeskanzler besucht das Manöver "Air Defender 2023". Dabei steigt er auch in ein Kampfflugzeug.

Gerade als der Bundeskanzler bei seiner Ansprache zum Punkt Bündnisverteidigung kommen will, muss er innehalten. Das Getöse zweier startender Tornado-Kampfjets übertönt die eigens für Olaf Scholz' Besuch aufgestellten Lautsprecher auf dem Fliegerhorst Schleswig bei Jagel in Schleswig-Holstein. Erst als die Flieger hoch in der Luft auf dem Weg zu ihrem Übungseinsatz sind, kann der Kanzler seinen Gedanken zu Ende bringen.

Scholz ist am Freitag zu Besuch beim Großmanöver "Air Defender 23" – unter Beteiligung von 25 Ländern mit 250 Flugzeugen ist dies die größte Verlegeübung seit Gründung der Nato. Geübt wird das Szenario eines Angriffs aus dem Osten. Das zehntägige Manöver sei wichtig und zeige, "dass wir bereit sind, jeden Zentimeter unseres Territoriums zu verteidigen", sagt der Kanzler.

Scholz klettert ins Kampfjet-Cockpit

Die von Scholz vergangenes Jahr wegen des Ukraine-Kriegs ausgerufene Zeitenwende wird in Jagel symbolisch und ganz praktisch deutlich. Einen Regierungschef, der vor Eurofightern und Tornados posiert, während andere Kampfjets um ihn herum starten und landen, kennen die Deutschen sonst eher aus den USA. Doch seit Russland die Ukraine überfallen hat, haben Verteidigung und Militär einen neuen Stellenwert bekommen, Berührungsängste verschwinden.

Noch vor seiner Ansprache zieht Scholz seine Jacke aus und steigt über eine Leiter in einen bereitgestellten Eurofighter. Auf dem Pilotensitz lässt er sich geduldig von einem Soldaten die Funktionen des Cockpits erklären, hin und wieder nickt er anerkennend oder lächelt verschmitzt.

Neben dem Eurofighter stehen weitere Jets aufgereiht: eine Gripen aus Ungarn, eine F-16 aus der Türkei und eine aus den USA, eine F-18 von Neu-Nato-Mitglied Finnland, ein deutscher Tornado und eine A-10 aus den USA, wegen ihrer wuchtigen Unförmigkeit auch "Warzenschwein" genannt. Der Bundeskanzler läuft alle Flugzeuge ab, schüttelt die Hände der Besatzungen und lässt sich die Pilotenausrüstung zeigen.

Kampfpilot freut sich über den Kanzler-Besuch

Der Tornado-Pilot Major "Kalla" freut sich über den Kanzlerbesuch. Es sei "gut zu wissen", dass der Regierungschef sich einen direkten Eindruck von der Übung mache, sagt der Flieger. Er selbst sei bisher zwei Missionen im Rahmen der Übung geflogen. Es sei darum gegangen, das Radar der feindlichen Luftabwehr zu stören. Im Prinzip sei das Manöver nichts Außergewöhnliches, interessant sei die Zusammenarbeit mit den Partnern.

Auf großes Interesse stößt die größte Verlegungsübung seit Gründung der Nato allerdings außerhalb des Fliegerhorsts. Hunderte Schaulustige stehen entlang des Umfassungszauns, darunter auch sogenannte "Spotter", die zum Teil mit ihren riesigen Objektiven auf Trittleitern stehen, um die startenden und landenden Kampfjets festzuhalten.

Scholz bekommt Flugzeugmodell geschenkt

Sie werden nicht enttäuscht. Immer wieder biegen Kampfjets auf die Startbahn. In kurzen Abständen glühen die Triebwerke, schießen die Flugzeuge vorwärts und verschwinden dann im Glimmen der Hitze, die über dem Asphalt aufsteigt, bevor sie in den Himmel hochziehen.

Scholz zieht nach einem kurzen Statement weiter, will sich noch mit Soldatinnen und Soldaten treffen, bevor er nach Berlin zurückfliegt. Vom Inspekteur der Luftwaffe bekommt er noch ein Modell eines Airbus A400-Militärtransportflugzeuges in die Hand gedrückt – für das Kanzlerbüro.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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