Söder kritisiert Özdemir "Nicht den Menschen vorschreiben, was sie essen"
Nach dem Vorstoß von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gegen Ramschpreise hat jetzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder harsch reagiert – und eigene Vorschläge gemacht.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Vorstoß von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gegen Dumping-Preise für Lebensmittel kritisiert. Die Bundesregierung sei "nicht dazu da, den Menschen vorzuschreiben, was oder wie viel sie essen", sagte Söder der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). Özdemir setze auf weniger Tierhaltung der Bauern und dafür auf mehr Cannabis-Anbau in Deutschland. Söder zweifelte, ob das die richtige "Vision" für die Landwirtschaft sei.
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Er sagte im Interview: "Besser wäre es für die Landwirte, wenn der Preisdruck durch die Handelskonzerne vermindert und die Bürokratie durch den Staat verringert würde". Söder sieht einen Grund für hohe Lebensmittelpreis in den gestiegenen Energiekosten. "Deshalb sollte die Ampel sich nicht bei Windrädern verkämpfen, sondern rasch Stromleitungen bauen", sagte er der "Bild".
Landwirtschaftsminister Özdemir hatte der "Bild am Sonntag" gesagt, es dürfe "keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima". Lebensmittel dürften zwar kein Luxusgut werden, doch der Preis müsse "die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken".
Zudem will Özdemir sich gegen Massentierhaltung einsetzen und verbindliche Regeln zur Reduzierung dickmachender Inhaltsstoffe in Fertiglebensmitteln einführen. Er erwartete außerdem einen Boom im deutschen Hanfanbau nach der Legalisierung von Cannabis.
Daraufhin hatten Sozialverbände gefordert, ärmere Menschen nicht übermäßig durch steigende Lebensmittelpreise zu belasten. Der Bauernverband rief zum Kauf regionaler Lebensmittel auf.
- Nachrichtenagentur AFP