Nach Merz-Kritik Erster CDU-Landesverband bringt Urwahl von Parteichef ins Spiel
Der CDU-Parteitag im Dezember wird verschoben. Nun fordert aber der erste Landesverband: Die Wahl des Vorsitzenden soll bald entschieden werden. Auch eine Urwahl ist dabei nicht ausgeschlossen.
Der für den 4. Dezember geplante Parteitag der CDU findet nicht statt, eigentlich sollte dort auch ein neuer Parteichef gewählt werden. Wann nun der Parteitag stattfindet, ist ebenso offen wie der Termin für die Neuwahl des Vorsitzenden.
Doch nun fordert der CDU-Landesverband von Sachsen-Anhalt, dass die Entscheidung über den Vorsitz bald getroffen werden soll. In einer am Mittwochnachmittag verschickten Pressemitteilung heißt es, dass der Landesvorstand an den Bundesvorstand den Antrag stelle, die "zeitnahe Wahl des CDU-Bundesvorsitzenden" zu ermöglichen.
Möglichkeit der Urwahl von Parteichef gefordert
Begründet wird dies damit, dass eine "längere Hängepartie", auch im Hinblick auf die im nächsten Jahr stattfindende Bundestagswahl, "nicht akzeptabel" sei. Der Subtext könnte sein, dass der Landesverband für eine Entscheidung über den Vorsitz noch in diesem Jahr plädiert.
Zudem heißt es in dem Schreiben: "Der Landesvorstand bittet den CDU-Bundesvorstand in diesem Zusammenhang, die Möglichkeit einer Urwahl des Bundesvorsitzenden zu prüfen und dabei eine Änderung des Statuts der CDU Deutschlands im schriftlichen Umlaufverfahren zu ermöglichen." Auf dem CDU-Parteitag 2019 war jedoch eine Urwahl des Vorsitzenden noch abgelehnt worden, den Vorschlag hatte damals die "Junge Union" eingebracht.
Unterstützung bekommt der Landesverband aus Hamburg. Der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß sagte t-online: "Ich nehme sehr viele Stimmen wahr, die coronagerecht spätestens im Januar einen digitalen Parteitag durchführen wollen. Wenn es einen Antrag auf die zeitnahe Durchführung eines digitalen Parteitags gibt, werden wir uns im Hamburger Landesvorstand damit beschäftigen."
- Pressemitteilung der CDU Sachsen-Anhalt