Nach Brand in Moria Geflüchtete aus Griechenland landen in Hannover
Nach dem Brand in Moria sagte die Bundesregierung die Aufnahme von 1.553 anerkannten Geflüchteten aus Griechenland zu, die nicht in dem Lager gelebt hatten. Von diesen sind nun die ersten Familien gelandet.
In Hannover ist ein Flug mit 101 Flüchtlingen von den griechischen Inseln gelandet. Es handele sich um 61 Kinder und 40 Erwachsene, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt wurden, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Die Menschen werden den Angaben zufolge im Grenzdurchgangslager Friedland aufgenommen und dann auf sieben Bundesländer verteilt: Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland. In Niedersachsen bleiben nach Angaben des dortigen Innenministeriums drei Familien palästinensischer Herkunft mit insgesamt 17 Personen.
Deutschland sagte Aufnahme von mehr als 1.500 Menschen zu
Deutschland hatte nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos Anfang September die Aufnahme von 1.553 bereits anerkannten Flüchtlingen zugesagt. Bei den 26 Familien, die am Freitag gelandet sind, handelt es sich um die ersten Flüchtlinge aus dieser Gruppe. Sie waren allerdings in anderen Lagern als Moria untergebracht.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius begrüßte die Aufnahme der Menschen. "Die Bedingungen auf den griechischen Inseln sind nach wie vor prekär, die kältere Jahreszeit erschwert das Leben dort zusätzlich", sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig rügte er die Zurückhaltung anderer EU-Staaten als beschämend.
Auch der Repräsentant des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Deutschland, Frank Remus, mahnte eine gesamteuropäische Lösung an. Für die jetzt in Hannover gelandeten Menschen bedeute die Ankunft in Deutschland die Chance auf eine neue Lebensperspektive. "Nachdem sie vor Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen im Heimatland geflohen sind und unzumutbare Lebensbedingungen in Griechenland hinter sich gelassen haben, können sie nun zur Ruhe kommen und hoffentlich ihre Traumata überwinden", sagte Remus der Deutschen Presse-Agentur.
- Nachrichtenagentur dpa