Feuer in Moria: Flammenhölle im Flüchtlingslager
Große Teile des griechischen Flüchtlingslagers Moria auf der Insel Lesbos standen in Flammen. Noch ist nicht sicher, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
Das Feuer war in der Nacht auf Mittwoch ausgebrochen. Zunächst gab es mehrere kleine Brandherde, schließlich wurde das Feuer immer größer.
Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. In dem Flüchtlingslager gab es seit Tagen immer wieder Revolten, nachdem bei mehreren Menschen das Coronavirus nachgewiesen wurde.
Löscharbeiten wurden nach Angaben der Behörden teilweise von aufgebrachten Flüchtlingen behindert, Feuerwehrleute sollen mit Steinen beworfen worden sein.
Die Flammen erfassten auch Teile der Wohnbereiche des Lagers. 13.000 Menschen leben dort. Viele von ihnen stehen nun vor dem Nichts.
Die Behörden evakuierten das Lager. Tausende Menschen verließen es fluchtartig.
Am Mittwochmorgen ist das Feuer weitgehend unter Kontrolle, teilten die örtlichen Behörden mit.
Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß des Feuers. Verletzte oder Tote soll es nicht gegeben haben.
Nachdem alle Feuer gelöscht sind bleibt nichts als verbrannte Erde zurück. Stand: 15. September
Neu aufgebaute Zelte für die Umsiedlung von Migranten und Flüchtlingen stehen im provisorischen Zeltlager Kara Tepe wenige Kilometer nördlich der Ortschaft Mytilini. Viele Migranten wollen nicht dort einziehen.
Migranten schlafen neben einem Zelt in der Nähe der Stadt Mytilene an der nordöstlichen Seite der Insel Lesbos. Der griechische Migrationsminister Mitarakis hat nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria alle obdachlosen Migranten auf Lesbos dazu aufgerufen, umgehend das neue, provisorische Zeltlager zu beziehen. Viele der Menschen haben jedoch Angst, im Lager eingesperrt zu werden, so gut wie alle hoffen auf eine Umsiedlung auf das griechische Festland oder in ein anderes europäisches Land.