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Bundeswehr: 666 Millionen für private Wachdienste der Kasernen


Hunderte Millionen für Wachdienste
Bundeswehr kann Kasernen nicht selbst bewachen

Von t-online
Aktualisiert am 21.03.2025 - 07:05 UhrLesedauer: 2 Min.
Soldaten der Bundeswehr (Symbolbild): Das Heer muss beim Schutz der Kasernen auf externe Dienstleister zurückgreifen.Vergrößern des Bildes
Soldaten der Bundeswehr (Symbolbild): Das Heer muss beim Schutz der Kasernen auf externe Dienstleister zurückgreifen. (Quelle: Hannes P Albert)
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Der Bundeswehr fehlen Soldaten. So müssen teure Wachdienste den Schutz der Kasernen übernehmen. Die Kosten: 666 Millionen Euro allein im Jahr 2024.

Hat die Bundeswehr ein Generationenproblem? Für die "Financial Times" ist die Antwort klar: "Die deutsche Armee hat Probleme, die Generation Z an die Waffen zu kriegen", titelte das Blatt zuletzt. Die fehlenden Soldaten sind teuer. Weil eigenes Personal fehlt, gab die Bundeswehr im vergangenen Jahr rund 666 Millionen Euro für private Wachdienste aus, um ihre eigenen Kasernen zu schützen, berichtet die "Bild"-Zeitung.

Als Hauptgrund nennt das Bundesverteidigungsministerium den anhaltenden Personalmangel innerhalb der Truppe. Seit der Verkleinerung der Bundeswehr nach der Wiedervereinigung und dem Ende der Wehrpflicht 2011 stünden nicht mehr genügend Soldaten für Wachdienste zur Verfügung. Daher sei der Einsatz "qualifizierten Sicherheitspersonals ziviler Vertragspartner" seit Jahren gängige Praxis. Demnach sind bundesweit rund 2.000 private Wachleute im Einsatz.

Das Verteidigungsministerium betont, dass der Einsatz externer Sicherheitsdienste derzeit die "wirtschaftlichste Option" sei. Kritiker stellen jedoch die Frage, ob es aus sicherheitspolitischer Sicht vertretbar ist, sensible militärische Einrichtungen nicht durch eigene Kräfte zu schützen. So bringt der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, selbst Reserveoffizier, einen allgemeinen Gesellschaftsdienst ins Gespräch, "damit nicht nur für die Bundeswehr mehr Personal da ist, sondern auch zum Schutz der Bevölkerung und kritischer Infrastrukturen", wie er der Zeitung sagte.

Es klemmt in der Logistik, Instandhaltung und beim Wachdienst

Der Bundestag hatte am Dienstag zwar eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben beschlossen. Doch fehlt es der Bundeswehr an Attraktivität und Personal. Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hatte zuletzt erneut auf den ernsthaften Personalmangel in der Bundeswehr verwiesen. In ihrem aktuellen Jahresbericht kritisiert sie, dass die Streitkräfte deutlich zu wenige Soldaten und zivile Fachkräfte haben, um ihre Aufgaben vollständig zu erfüllen. Besonders betroffen seien die Bereiche Logistik, Instandhaltung und Wachpersonal.

Die Truppenstärke der Bundeswehr ist seit 2011 von 250.000 Soldaten auf derzeit 180.000 gesunken. Vor dem Fall der Mauer kam die Bundeswehr im Westen auf rund 495.000 Mann. Die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR zählte in ihrer Hochphase eine Truppenstärke von rund 170.000 Soldaten.

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