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Verdi: Warnstreiks in Kliniken und Kitas – weitere Aktionen geplant


Für mehr Gehalt
Verdi macht Druck – und plant weitere Streiks

Von dpa
Aktualisiert am 06.03.2025 - 11:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Streik im Gesundheitswesen (Symbolfoto): In Niedersachsen legen Ärzte an kommunalen Kliniken die Arbeit nieder.Vergrößern des Bildes
Streik im Gesundheitswesen (Symbolfoto): Auch Kliniken sind von den Warnstreiks betroffen. (Quelle: BEAUTIFUL SPORTS/imago-images-bilder)
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Auch nach heute plant Verdi weitere Warnstreiks – unter anderem in Kitas. Vor allem ein Umstand verärgert die Gewerkschaft.

Bundesweit soll heute in vielen Kliniken, Rettungsstellen und Pflegeheimen gestreikt werden. Patienten und Hilfsbedürftige müssen sich auf Einschränkungen einstellen, obwohl Notdienste eingerichtet sind. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Ländern. Die Gewerkschaft Verdi macht gut eine Woche vor der nächsten Verhandlungsrunde Druck. Für Freitag ist schon der nächste Warnstreiktag angekündigt, unter anderem in Kitas.

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Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren das. "Warnstreiks, die die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung und den Nahverkehr einschränken oder gar lahmlegen, schaden in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern", sagte Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Das sei mitten in den Verhandlungen nicht nachvollziehbar.

Verdi betont: Notdienst immer gewährleistet

Ein Verdi-Sprecher betonte mit Blick auf die Aktionen in Gesundheitseinrichtungen, das Wohl der Patientinnen und Patienten werde nicht gefährdet: "Es gibt in allen bestreikten Einrichtungen einen Notdienst." Die Verschiebung von geplanten Operationen komme auch sonst im Klinikalltag oft vor. In Pflegeeinrichtungen werde bei der Streikbesetzung auf die Wochenendbesetzung zurückgegriffen, so der Sprecher.

Rund 200 Einrichtungen sind Verdi zufolge von den Warnstreiks betroffen. Die Gewerkschaft plant Kundgebungen unter anderem in Hamburg, Bochum, Köln, Essen, Solingen, Mannheim und Berlin.

Die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis zum 16. März in Potsdam soll nach dem Willen der Arbeitgeber eine "tragfähige Lösung" bringen. VKA-Hauptgeschäftsführer Benrath betonte aber, dafür brauche "Bewegung auf beiden Seiten". Verhandelt wird für etwa 2,5 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen in diversen Berufsgruppen, etwa im Erziehungswesen, in der Krankenpflege, im Busverkehr oder bei der Feuerwehr.

Arbeitgeber argumentieren mit leeren Kassen

Verdi fordert eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft mindestens drei zusätzliche freie Tage.

Den kommunalen Arbeitgebern ist das zu teuer. Die Kernforderungen würden für die Kommunen Mehrkosten von rund 11 Prozent bedeuten oder jährlich fast 15 Milliarden Euro, rechnete Benrath vor. Das sei angesichts leerer Kassen und hoher Verschuldung nicht darstellbar. Besonders kritisch sehe man die geforderten zusätzlichen freien Tage. Sie würden zu Einschränkungen in den kommunalen Dienstleistungen führen, meinte der Verbandsvertreter.

Verdi und die ebenfalls beteiligte Gewerkschaft dbb Beamtenbund und Tarifunion halten dagegen: Für alles sei Geld da, daher müsse auch eine bessere Entlohnung jener möglich sein, die das Land am Laufen hielten. Die Gewerkschafter kritisieren, dass die Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Februar kein Angebot vorgelegt haben.

Verdi plant Aktion vor Frauentag

VKA-Vertreter Benrath begründete dies damit, dass die Verhandlungen noch nicht so weit gediehen seien. Bei mehr als 20 Einzelforderungen müsse geprüft werden, was dies koste. "Ganz grundsätzlich: Es ist ein Irrglaube, dass es für erfolgreiche Tarifverhandlungen stets ein formelles Angebot benötigt."

Ausstände im öffentlichen Dienst gibt es seit Wochen. Am Freitag vor dem internationalen Frauentag soll bundesweit in vielen Kitas und und sozialen Einrichtungen die Arbeit niedergelegt werden. Verdi ruft dann zu Warnstreiks bei Berufsgruppen auf, die besonders häufig von Frauen ausgeübt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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