Nach Messertat von Aschaffenburg Scholz ruft Sicherheitschefs noch am Abend zu sich
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Ein Mann und ein Kind sind bei der Messerattacke in Aschaffenburg getötet worden. Olaf Scholz beruft daraufhin die Chefs der Sicherheitsbehörden ein. "Es reicht nicht zu reden", sagt der Kanzler.
Nach der Gewalttat von Aschaffenburg hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei ins Kanzleramt beordert. "Nach der furchtbaren Tat in Aschaffenburg habe ich mich heute Abend direkt nach meiner Rückkehr aus Paris mit den Chefs der Sicherheitsbehörden und Bundesinnenministerin Faeser getroffen. Wir werden diesen Fall schnell aufklären und die nötigen Konsequenzen ziehen. Jetzt.", schrieb Scholz auf X. Scholz war kurz vor 19.00 Uhr von einer Paris-Reise nach Berlin zurückgekehrt.
Der Kanzler hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat Aufklärung von den Behörden gefordert, warum der Täter noch in Deutschland war. "Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen", sagte er.
Verdächtig ist ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der festgenommen wurde. Er soll zwei Menschen mit einem Küchenmesser getötet haben – einen 2-jährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann. Zudem wurden drei Menschen schwer verletzt, darunter ein 2-jähriges Mädchen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mann und Kind sterben in Aschaffenburg
Scholz hat bereits von einer "unfassbaren Terror-Tat" gesprochen. Das Mitgefühl sei bei den Opfern und ihren Angehörigen. "Aber das genügt nicht: Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen. Von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht", hatte Scholz erklärt. "Die Behörden müssen mit Hochdruck aufklären, warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war. Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen – es reicht nicht zu reden."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte von einem "entsetzlichen Tag für ganz Bayern" und einer "feigen und niederträchtigen Tat" gesprochen. Weitere Reaktionen aus der Politik auf die Messertat lesen Sie hier.
Der 41-jährige Mann war Söder zufolge ein "Helfer, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat". Zu dem Messerangriff kam es den Angaben zufolge am Vormittag in dem Park in der Innenstadt. Der Tatverdächtige sei in unmittelbarer Nähe des Tatortes festgenommen worden. Eine zweite Person sei festgenommen worden und werde als Zeuge befragt.
- Nachrichtenagentur Reuters