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Lindner attackiert Scholz und Habeck wegen Wirtschaft: "Das ist ein Problem"


"Überzeugt mich nicht"
Jetzt plant Lindner seinen eigenen Gipfel

Von dpa
Aktualisiert am 25.10.2024 - 08:47 UhrLesedauer: 3 Min.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP): Die Ampel fordert mehr Leistungsbereitschaft.Vergrößern des BildesHabeck (l.), Scholz (M.) und Lindner: Der FDP-Chef hat den Kanzler und den Wirtschaftsminister kritisiert. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Sowohl Scholz als auch Habeck legten zuletzt Pläne zur Ankurbelung der Wirtschaft vor. Lindner war offenbar nicht eingeweiht und plant jetzt offenbar eine Reaktion.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat das Auftreten der Ampelregierung in der Wirtschaftspolitik kritisiert und ist dabei Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck direkt angegangen. "Nein, die Vorschläge von Herrn Scholz waren nicht abgestimmt und die von Herrn Habeck auch nicht", sagte er im ZDF-"Heute Journal" mit Blick auf jüngste wirtschaftspolitische Vorstöße der beiden. "Wir reden miteinander, aber diese Vorschläge kenne ich nicht. Und das ist für sich genommen ein Problem", kritisierte der FDP-Chef.

"Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass 50 Prozent der Probleme in der Wirtschaftspolitik, der Zurückhaltung bei den Investitionen und auch der Zurückhaltung beim privaten Konsum, dass das mit politisch gemachter Unsicherheit zusammenhängt." Lindner forderte, in diesem Herbst müsse Klarheit geschaffen werden, "in welche Richtung in der Wirtschafts- und Finanzpolitik geht dieses Land". Sonst nehme die wirtschaftliche Entwicklung weiter Schaden.

Kanzler Scholz hatte vergangene Woche im Bundestag eine industriepolitische Offensive angekündigt. Der SPD-Politiker will Unternehmensvertreter, Gewerkschaften und Verbände zu einem Industriegipfel ins Kanzleramt einladen, um über Wege aus der Wirtschaftsflaute zu sprechen.

Lindner teilt gegen Habeck aus: "Konzeptionelle Hilflosigkeit"

Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) hatte am Mittwoch vorgeschlagen, die Wirtschaft mit einem schuldenfinanzierten staatlichen Investitions- und Infrastrukturfonds anzukurbeln. Nach seinen Vorstellungen sollen Unternehmen zehn Prozent aller Investitionen vom Staat erstattet bekommen. Lindner hatte die Machbarkeit des Habeck-Vorschlags bereits infrage gestellt und legte nun nach. "Mich überzeugt das in der Sache nicht", sagte er.

Nachdem wir gesehen haben, dass bei Intel Subventionen nichts gebracht haben, soll auf das Scheitern bei Intel jetzt Intel zum Quadrat folgen." Für ihn sei das ein "Zeichen von konzeptioneller Hilflosigkeit". Die Bundesregierung hatte für eine Intel-Chipfabrik in Magdeburg eine Milliardenförderung in Aussicht gestellt, deren Bau wurde nun aber verschoben.

Mit Blick auf die jüngste Steuerschätzung und die schwierige Aufstellung des Bundeshaushalts für 2025 sagte Lindner: "Die Finanzpolitik kann nicht reparieren, was die Wirtschaftspolitik versäumt." Der FDP-Chef pocht im Bundeshaushalt für das kommende Jahr auf Einsparungen – er hatte etwa Einschnitte beim Bürgergeld vorgeschlagen, worauf Scholz kühl reagiert hatte. Grüne und SPD dagegen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch eine Ausnahme von der Schuldenbremse zu machen oder schuldenfinanzierte Sondertöpfe außerhalb des Haushalts einzurichten.

Lindner lädt Mittelstand zu Wirtschaftsgipfel ein

Nun plant Lindner offenbar eigene Maßnahmen. Laut eines Medienberichts will er führende Wirtschaftsverbände zu einem Gipfelgespräch einladen. Dieses soll laut "Bild"-Bericht kommenden Dienstagvormittag stattfinden – nur wenige Stunden vor dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplanten Industriegipfel im Kanzleramt.

Wie die Zeitung unter Berufung auf FDP- und Wirtschaftskreise berichtet, haben Lindner und FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr die Präsidenten von vier Wirtschaftsverbänden eingeladen. Konkret sollen der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, und die Präsidentin des Verbands der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, teilnehmen.

Scholz hatte sein Treffen als reinen Industriegipfel angekündigt. Bei Mittelstand und Handwerk traf dies auf Unmut. Lindner will bei dem Gespräch mögliche Entlastungen für die Wirtschaft erörtern. Es soll laut "Bild" im Reichstag stattfinden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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