Meiste Verdächtige sind Deutsche Clankriminalität: Diese Bereiche sind betroffen
Meist geht es um Drogendelikte, aber die Zahl sinkt: In Deutschland ist die Zahl der Verfahren im Bereich der Clankriminalität leicht gesunken.
Die Clankriminalität in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. So gab es 2023 insgesamt 44 Verfahren in Verbindung mit Clankriminalität, wie der am Donnerstag vorgestellte Bundeslagebericht Organisierte Kriminalität aufzeigt. Im Vorjahr waren es noch zwei Fälle mehr.
Dabei geht in nahezu der Hälfte aller Verfahren um Fälle in Zusammenhang mit Rauschgifthandel und -schmuggel. Mehrfach wurden außerdem Verfahren wegen Wirtschaftskriminalität, Schleuserkriminalität und Geldwäsche eingeleitet.
Zahl der Tatverdächtigen geht deutlich zurück
Deutlich niedriger war im vergangenen Jahr die Zahl der Tatverdächtigen in den entsprechenden Verfahren. Diese ging von 804 auf 727 zurück. Nahezu die Hälfte der Verdächtigen hatte dabei die deutsche Staatsbürgerschaft. 100 Personen waren laut des Berichts türkische Staatsbürger, 72 syrische und 61 libanesische. Bei 57 Personen blieb die Nationalität ungeklärt.
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Erfasst wurde auch die Herkunft der Clans in den einzelnen Verfahren. Dabei entstammen die Clans in 13 Fälle der Mhallamiye, einer kurdischen Gruppierung, die dem Libanon entstammt. In je zwölf Fälle ging es um türkisch und arabischstämmige Clans. Eine Minderheit stammt aus dem Westbalkan. Nicht unter die Clankriminalität fallen dagegen russisch-eurasische, italienische und Rockergruppierungen. Diese Bereiche werden jeweils gesondert erfasst.
Unter einem Clan verstehen die Behörden laut des Bundeslageberichts "informelle soziale Organisation, die durch ein gemeinsames Abstammungsverständnis ihrer Angehörigen bestimmt ist". Sie zeichne sich durch eine hierarchische Struktur, ein ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl und ein gemeinsames Normen- und Werteverständnis aus.