Nach schwerer Krankheit Früherer Regierungssprecher Streiter ist tot
Mehr als sechs Jahre lang fungierte er als Sprachrohr von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Jetzt ist Georg Streiter mit 68 Jahren gestorben.
Der langjährige Vize-Regierungssprecher Georg Streiter ist tot. Der 68-Jährige starb in der Nacht zum Mittwoch nach schwerer Krankheit, wie der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin mitteilte. "Wir trauern um einen allseits geschätzten, freundlichen und aufrechten Kollegen", sagte Büchner.
Streiter hatte das Amt des stellvertretenden Regierungssprechers vom September 2011 bis zum März 2018 während der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel bekleidet. Zuvor leitete er unter anderem das Politikressort von "Bild" und "Bild am Sonntag".
Streiter gilt als Erfinder der bekannten Schlagzeile "Wir sind Papst", die die Zeitung einen Tag nach der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst Benedikt XVI. im April 2005 veröffentlicht hatte. Nach seiner Zeit bei der "Bild" äußerte er auch öffentlich Kritik an der Zeitung. "Ich bekämpfe nicht die 'Bild'-Zeitung", sagte Streiter t-online noch vergangenes Jahr. "Ich versuche zu bekämpfen, was dort schiefläuft."
Streiter war unheilbar an Lungenkrebs erkrankt
Schon seit einiger Zeit war bekannt, dass Streiter unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist. Im Juni sagte er dem Sender SWR1, nach 55 Jahren als Kettenraucher sei seine Erkrankung "kein so ganz großes Wunder". Mehr als 30 Chemotherapien habe er bereits hinter sich, sagte er damals.
"Die durchschnittliche Überlebenszeit mit dem kleinteiligen Lungenkrebs, den ich habe, ist 12 Monate. Das wäre im März zu Ende gewesen", gab sich Streiter damals nüchtern. "Jetzt bin ich also schon im dritten Bonus-Monat." Ihm war also bewusst, dass er bald sterben werde.
- Nachrichtenagentur dpa
- SWR1: "Warten auf den Tod: Georg Streiter weiß, dass er bald sterben wird"
