Anreize für 18-Jährige Bericht: Pistorius verabschiedet sich von Plänen zur Wehrpflicht
Keine Verpflichtungen, dafür Anreize: Boris Pistorius hat vor dem SPD-Präsidium über seine Pläne für die Bundeswehr gesprochen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius nimmt wohl Abstand von Wehrpflicht-Gedankenspielen. Das berichtet der "Spiegel" und beruft sich dabei auf Teilnehmer einer internen Sitzung des SPD-Präsidiums.
Pistorius soll bei der Sitzung das Wort "Wehrpflicht" nicht ein Mal in den Mund genommen haben. Stattdessen habe er ein Modell vorgestellt, das auf Freiwilligkeit basiert: 18-Jährige sollen zunächst einen Fragebogen erhalten, in dem sie ihre körperliche Fitness beschreiben müssen. Dazu sei eine Änderung der Datenschutzbestimmungen notwendig, die laut Pistorius mit der Ampel allerdings möglich sein sollen.
Bundeswehr soll Führerscheine bezahlen
Diese Ansprache des ganzen Jahrgangs allein soll schon das Interesse junger Menschen an der Bundeswehr wecken. Letztendlich sei Pistorius' Modell ein Ausbau des aktuellen Freiwilligen Wehrdienstes bei der Bundeswehr, so die Teilnehmer.
Anstelle einer Wehrpflicht will Pistorius Anreize schaffen: So sollen den Rekruten die Führerscheine gezahlt werden. Außerdem diskutiert man im Verteidigungsministerium einen einfacheren Zugang zu Studienfächern sowie Rabatte auf Studienkredite und Sprachkurse.
Pistorius hatte zuletzt immer wieder davon gesprochen, Deutschland müsse "kriegstüchtig" werden. Das soll Deutschland in seinen Augen nun wohl nicht durch Verpflichtungen, sondern durch Anreize für neue Rekruten werden.
- spiegel.de: "Pistorius stampft Wehrpflichtpläne ein" (kostenpflichtig) vom 27. Mai 2024