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Sonneberg: AfD-Politiker soll Nazi-Gruß in Bar gezeigt haben – Ermittlungen


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AfD-Sprecher spricht von "No Go"
Nazi-Gruß und Hitler-Shirt: AfD-Politiker fliegt aus Thüringer Kneipe


23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
AfD-Feier in Sonneberg (Archivbild): Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das "ein No-Go".Vergrößern des Bildes
AfD-Feier in Sonneberg (Archivbild): Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das "ein No-Go". (Quelle: IMAGO/Jacob Schršter)

Ein AfD-Stadtrat soll in einer Bar in Sonneberg "Sieg Heil" gerufen und den Wirt bedroht haben. In seiner eigenen Partei will man zunächst abwarten.

"Sieg Heil"-Rufe, ein Shirt mit rechtsextremem Aufdruck und eine Drohung gegen den Wirt: All das soll sich beim Besuch eines AfD-Politikers in einer Kneipe in Sonneberg zugetragen haben. Nach Informationen des "Focus" ermittelt inzwischen die Polizei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen gegen den AfD-Stadtrat Alexander Escher.

Escher soll sich zu Beginn des Jahres 2022 in der "Gewölbe-Bar" zusammen mit seinem Begleiter auffällig verhalten haben. Das bestätigt auch Marcel Rocho, der Wirt, im Gespräch mit t-online. Der Stadtrat sei zusammen mit einem anderen Mann in seine Kneipe gekommen. Escher selbst habe ein blaues AfD-Polohemd getragen. Laut des "Focus"-Berichtes soll das Shirt des Begleiters die Aufschrift "I love HTLR" getragen haben – "Ich liebe Hitler".

"Dich kriegen wir noch"

Der Stadtrat habe an der Theke "Sieg Heil" gerufen. Rocho habe ihn verwarnt. Wenig später soll Escher den Ruf wiederholt haben. "Das ist etwas, das in Sonneberg so regelmäßig passiert, dass man nicht mehr schockiert ist", erklärt Rocho. "Man wundert sich nicht, man schmeißt sie halt raus. Und ich habe sie rausgeworfen und ihnen Hausverbot erteilt."

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Doch auch das sei nicht reibungslos abgegangen, so Rocho. "Sie haben schnell ihr Bier runtergekippt. Einer der beiden sagte dann zu mir: 'Dich kriegen wir noch.' Anschließend sind sie gegangen." Escher soll nach Informationen des "Focus" später in einem Social-Media-Post erklärt haben, er habe die Parole nicht gerufen. Außerdem sei er weder aus der Kneipe geworfen noch mit einem Hausverbot belegt worden. Rocho widerspricht bei t-online: "Dafür habe ich Zeugen."

AfD-Sprecher: "Ich dulde sowas nicht"

Der Fall beschäftigt auch die Politik. Die Linke in Sonneberg hat Escher aufgefordert, als Stadtrat abzutreten. Die anderen Parteien halten sich noch zurück. "Der Mann sitzt immer noch im Stadtrat. Er steht sogar zur Wiederwahl", sagt Rocho. In Sonneberg wird an diesem Wochenende gewählt.

Auch in Eschers eigener Partei lösen die Vorwürfe rege Diskussion aus. "Wir sind informiert und prüfen das", sagt Gebietsverbandssprecher Falko Graf am Donnerstagabend t-online. Es stehe Aussage gegen Aussage. "Alexander Escher sagt uns, er hat das nicht begangen. Aktuell gilt für uns die Unschuldsvermutung."

Die AfD in Sonneberg stellt mit Robert Sesselmann den ersten AfD-Landrat Deutschlands. "Wir stehen deshalb hier sowieso unter besonderer Beobachtung", so Graf. "Wir wollen hier in Sonneberg unsere Arbeit machen." Sollten sich die Vorwürfe gegen Escher bewahrheiten, sei das "ein absolutes No-Go. Ich dulde sowas nicht."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Marcel Rocho
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