In zahlreichen deutschen Städten Zehntausende Menschen demonstrieren gegen die AfD
Die deutschlandweiten Demos gegen die AfD und Rechtsextremismus lassen nicht nach. Auch am Dienstag fanden Proteste in kleineren und größeren Städten statt.
Es sind Orte, deren Namen viele Deutsche vermutlich eher nicht mit riesigen Demonstrationen in Verbindung bringen: Rottenburg, Eitorf oder etwa Freising. Doch überall im Land gingen auch am Dienstag Tausende Menschen auf die Straße und protestierten gegen die AfD und Rechtsextremismus – und für Demokratie und Menschenrechte. t-online gibt einen Überblick über einige der Kundgebungen.
Embed
In Darmstadt gingen am Dienstag nach Angaben der Polizei insgesamt 17.000 Menschen auf die Straße. Zu der Versammlung hatte es zwei unterschiedliche Aufrufe gegeben. Unter dem Motto "für Rechtsstaat und Demokratie" hatte ein breites bürgerliches Bündnis zur Demonstration aufgerufen. Darunter: Grüne, CDU, SPD, FDP, die evangelische und die katholische Kirche. Mehrere Gewerkschaften und das Darmstädter Bündnis gegen rechts hatten zudem zu einem Demonstrationszug zur Kundgebung unter dem Motto "Demonstration gegen den Faschismus" aufgerufen.
AfD-Kundgebung und Gegendemonstration in Eitorf
Auch in Eitorf, einer nordrhein-westfälischen Gemeinde, hat ein Bündnis der Eitorfer Parteien Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU und Die Linke unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" zu einer Demonstration für Demokratie und buntes Leben aufgerufen. Ab 17.30 wurden dort nach Polizeiangaben bis zu 500 Menschen erwartet. Wie viele Teilnehmende es am Ende werden, steht noch aus.
Die AfD, Ortsverband Eitorf, Windeck und Ruppichteroth, hatte indes für 17.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Bürgerzentrum angemeldet.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Im baden-württembergischen Rottenburg am Neckar kamen die Demonstranten bereits am Mittag zusammen. Der SWR berichtet mit Berufung auf Angaben der Stadt, dass 3.500 bis 4.000 Menschen an dem Protest teilgenommen hätten. Die Kundgebung fand auf dem Eugen-Bolz-Platz statt, einem Widerstandskämpfer gegen den Faschismus, den die Nazis 1945 hingerichtet hatten.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Tausende Menschen in Heilbronn, Schwerin und Freising
Auch in Heilbronn stürmten Tausende Menschen zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf den Heilbronner Marktplatz – so viele, dass die Ordnerinnen und Ordner weitere Teilnehmer auf den Kiliansplatz nebenan verwiesen. Das berichtet der SWR. Demnach schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl insgesamt auf etwa 8.000 Menschen, die Veranstalter sprechen von insgesamt 10.000 Menschen. Zur Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" aufgerufen hatte das Heilbronner Netzwerk gegen rechts.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auch in Schwerin ziehen ab 18 Uhr zahlreiche Demonstrierende durch die Innenstadt. Unter dem Motto "Nieder wieder ist jetzt! Gegen rechte Hetze und Deportationspläne" wollen die Schweriner ein Zeichen gegen rechts setzen. Zuletzt waren am Dienstagabend über 1.600 Menschen auf dem Marktplatz der Stadt zum Protest erschienen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Im bayerischen Freising sollen sich am Abend ebenfalls Tausende Bürgerinnen und Bürger zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus versammelt haben. Wie der "Merkur" berichtet, sollen 3.500 Menschen auf dem Freisinger Marienplatz zur "Demo gegen rechts" gekommen sein.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
AfD-Politiker bei Treffen zu Vertreibung von Menschen
Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums "Correctiv" über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten.
Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang und unabhängig davon, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben, in Deutschland geboren sind oder ein Recht auf Asyl haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- swr.de: "Über 3.500 Menschen bei Demo gegen Rechtsextremismus in Rottenburg"
- swr.de: "Tausende bei Kundgebung "Gemeinsam gegen Rechts!" in Heilbronn"
- mdr.de: ""Klare Kante gegen Rechts": Über 3500 Bürger setzen in Freising ein Statement für Demokratie und Vielfalt"