Correctiv-Enthüllungen Nach Treffen mit Rechtsextremen: Chrupalla will mit Schmidt sprechen
Am Mittwoch hat das Investigativportal Correctiv weitere Details zum Treffen von AfD-Politikern und Rechtsextremen veröffentlicht. Für ein AfD-Mitglied könnte das Folgen haben.
Nach der Veröffentlichung weiterer Informationen zu einem Treffen von Akteuren der Neuen Rechten mit Politikern in Potsdam sieht AfD-Fraktionschef Tino Chrupalla intern Klärungsbedarf. Bei den neuen Vorwürfen geht es laut dem Medienhaus Correctiv um einen Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt und um angebliche Aktionen gegen linke Aktivisten. "Ich werde das Gespräch mit Jan Wenzel Schmidt suchen", teilte Chrupalla, der Partei und Fraktion gemeinsam mit Alice Weidel leitet, am Donnerstag auf Anfrage mit. Der Mitarbeiter sei kein Parteimitglied, sagte Chrupalla der Deutschen Presse-Agentur.
Correctiv hatte recherchiert, dass ein rechtsextremer Aktivist namens Mario Müller auf dem Treffen in Potsdam einen Vortrag gehalten haben soll, in dem er stolz behauptete, polnische Hooligans auf einen linken Aktivisten angesetzt zu haben. Mehr dazu lesen Sie hier. Müller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Schmidt.
Müller räumte Teilnahme am Treffen ein
Müller hatte der dpa auf Anfrage bestätigt, dass er bei dem Treffen von AfD-Politkern mit Martin Sellner, einem Aktivisten der rechtsextremen Identitären Bewegung, am 25. November anwesend gewesen sei und Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten sei. Er habe aber "an besagtem Tag in meiner Tätigkeit als freier Journalist gesprochen und lediglich am Rande erwähnt, Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten zu sein". Einzelne der neuen Vorwürfe aus der szenischen Lesung im Theater bestritt er.
Die AfD hatte nach den ersten Veröffentlichungen zu dem Treffen vergangene Woche entschieden, einen Vertrag mit Roland Hartwig aufzulösen, der daran teilgenommen hatte. Hartwig ist ehemaliger Bundestagsabgeordneter der AfD. Der Jurist war zuletzt als Berater Weidels tätig gewesen.
- Nachrichtenagentur dpa