Bundespräsident mahnt zu Toleranz Steinmeier: Islam hat Wurzeln geschlagen in Deutschland
Bei einer Veranstaltung betonte der Bundespräsident, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Den mutigen Frauen im Islam zollte Steinmeier Respekt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland betont. "Der Islam, die muslimische Religion, das muslimische Leben, die muslimische Kultur haben Wurzeln geschlagen in unserem Land", sagte Steinmeier am Samstag bei der Feier zum 50. Gründungsjubiläum des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in Köln.
Religionsfreiheit heiße gerade nicht, dass Deutschland frei von Religion sei, sondern den Religionen Raum zu geben und die Freiheit aller Gläubigen zu schützen, sagte Steinmeier. Er verurteile es andererseits zutiefst, "wenn Religion missbraucht wird, um Andersgläubige abzuwerten oder unseren Staat und unsere demokratischen Werte in Frage zu stellen. Sei es Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus oder Christenhass." Auch religiösen Zwang dürfe es nicht geben. Wer sich wie die mutigen Frauen im Iran dagegen auflehne, verdiene Respekt.
Wulff sagte 2010: "Islam gehört zu Deutschland"
Steinmeiers Besuch beim VIKZ ist nicht unumstritten. Die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün etwa hatte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt, Politiker sollten aufhören, als Brückenbauer und Türöffner für die Vertreter des konservativen Islams aufzutreten.
2010 löste der damalige Bundespräsident Christian Wulff eine Debatte um die Religionsgemeinschaft aus. Er sagte am Tag der Deutschen Einheit: "Der Islam gehört zu Deutschland."
- Nachrichtenagentur dpa
- mediendienst-integration.de: "Der Islam gehört zu Deutschland: Was sich seit dem Satz geändert hat"