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Dänischer Forscher äußert Theorie zu Nord Stream-Explosion


Möglicher Angriff auf Pipelines
Dänischer Forscher zu Nord Stream: "Und dann ... puff"

Von t-online, dpa, joh

Aktualisiert am 28.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Das Gasleck an der Pipeline Nord Stream 2: Ein dänischer Forscher hat eine Theorie zur Ursache der Explosionen. (Quelle: Danish Defence Command/dpa)

Sabotage vermutet: Explosionen sollen die Gaspipelines beschädigt haben. Nun äußert sich ein Forscher über den möglichen Ablauf des mutmaßlichen Anschlags.

Ein Wissenschaftler des dänischen Royal Defense College, Kenneth Buhl, hat sich in dem Portal "Atlas News" über die kaputten Gaspipelines geäußert, die womöglich durch Explosionen beschädigt wurden. "Die Tools existieren und sind sozusagen bereits entwickelt. Um ein solches Rohr zu sabotieren, ist es am naheliegendsten, es mit einer Sprengladung zu sprengen, die auf dem Rohr platziert wird", sagte er dem Medium.

Führende EU-Politiker haben im Zusammenhang mit den Lecks an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 von Russland nach Deutschland von Hinweisen auf Vorsatz gesprochen. Josep Borrell, Vertreter der Europäischen Union in der Außen- und Sicherheitspolitik, stellte in einer Erklärung am Mittwoch eine "robuste und geeinte Antwort" der EU auf "vorsätzliche Störungen" der europäischen Infrastruktur in Aussicht. Zuvor hatten bereits EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Regierungschefinnen Dänemarks und Schwedens von einer vorsätzlichen Tat gesprochen.

Experte vermutet Einsatz von Mini-U-Boot

Die Theorie des Wissenschaftlers basiere auf dem Einsatz von Unterwasserdrohnen. Diese seien ferngesteuert, würden nach unten tauchen und exakt lokalisieren, wo sich der Sprengsatz befindet, und könnten diesen auslösen. "Und dann ... puff", sagt er. Möglich sei, dass solche Drohnen in der Nacht im Einsatz gewesen seien. Ein ziviles Schiff sei in der Dunkelheit auch kaum auffällig. Buhl vermutet, dass der Angriff von Russland ausgeführt wurde, das schon in der Vergangenheit Mini-U-Boote eingesetzt habe. Belege dafür gibt es aber nicht.

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Die dänische Regierung ist derweil besorgt über die Sicherheitslage im Ostsee-Raum. "Russland hat eine bedeutende militärische Präsenz in der Ostsee-Region, und wir erwarten, dass sie mit ihrem Säbelrasseln weitermachen", erklärte Verteidigungsminister Morten Bødskov nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. "Das ist etwas, das wir sehr genau beobachten", ergänzte Stoltenberg. Im Gespräch mit Bødskov sei es um "die Sabotage" der Pipelines gegangen, schrieb der Norweger am Mittwoch auf Twitter.

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Norwegen verschärft Sicherheitsmaßnahmen

Zuvor hatte Ostsee-Anrainer Norwegen die Sicherheitsvorkehrungen an seinen Ölanlagen verstärkt. Die Regierung habe entschieden, "Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit" der Infrastruktur, Terminals und Installationen auf dem norwegischen Festland in Kraft zu setzen, erklärte Energieminister Terje Aasland am Dienstagabend. Norwegen ist wegen der ausbleibenden russischen Energielieferungen zum mittlerweile wichtigsten Gaslieferanten für Europa aufgestiegen. Erst am Dienstag wurde die neue Gaspipeline Baltic Pipe zwischen Norwegen und Polen in Betrieb genommen.

Die Regierung in Oslo reagierte nun auch auf Drohnen, die Ölfirmen kürzlich rund um ihre Plattformen in norwegischen Gewässern gesichtet hatten. Die für die Sicherheit der Ölinfrastruktur des Landes zuständige Behörde hatte vor einigen Tagen bereits zu einer erhöhten Wachsamkeit aufgerufen und angesichts der entdeckten Drohnen vor möglichen Unfällen oder Angriffen gewarnt.

Insgesamt drei Lecks waren – nach einem ersten Druckabfall in der Nacht zum Montag – in einer der Röhren von Nord Stream 2 und in beiden Röhren der Nord-Stream-1-Pipeline entdeckt worden. Bereits am Dienstag hatten Polen, Schweden, Dänemark und Russland einen Anschlag als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden in Betracht gezogen. Auch aus Sicht deutscher Sicherheitskreise sprach vieles für Sabotage. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des Aufwands nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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